Dienstag, 15. Februar 2011

Oh wie lieblich

war der Morgen..... 

Amsterdamer Häuser
Ein Morgen mit 4 Kindern ist meistens turbulent. Doch heute, heute war ganz besonders. Marie-Louise meine große Hilfe am morgen, hat die Jause gemacht. Für jeden etwas Leckeres. Elias, dem sein Essen äußerst wichtig ist, hat für seine Jausenbox immer wieder einen neuen Platz gefunden, bis wir losfahren wollten. Noch schnell die Turntasche, Jacken, hat jeder die Schuhe an? Haben wir alles? Ja, schreit der Kinderchor, doch so manches liegt noch herum. Ich kann die Jause von Elias nicht finden, die Jausenbox ist weg! Schnell zu Auto. "Elias, hast Du Deine Jausenbox?" Zwei Augen schauen mich an. "Elias, hast Du Deine Jausenbox?" Nochmals, nur mit der Ruhe dachte ich mir. "Elias hast Du Deine Jausenbox?" Als wäre die Wand mein Ansprechpartner, es kam keine Reaktion. Die Zeit läuft mir davon, was tu ich nur? Zum xten Mal ins Haus gelaufen, Constantin schreit, Isaac dauert es schon zu lange, Marie-Louise drängt, wir kommen noch zu spät! Schnell, Schnell, eine neue Jause gemacht, ins Auto und ab zur Schule. Die beiden Großen nur abgesetzt, hinten herumgefahren um Elias in die Schule zu bringen. Constantin schreit noch immer. Doch mein lieber Elias, schnallt sich ganz gemütlich ab. Ich dränge, "Bitte Schatzerl beeil Dich wir sind schon spät!" Ganz gemächlich steigt er aus und was hält er in seinen Händen? Die Jausenbox! Zum Glück, erscheinen Gedanken nicht in "Comic-Blasen". "Elias Du hattest Deine Jausenbox, die ganze Zeit?" "Ich hab sie doch so gesucht und die noch eine Jause gemacht, warum hast nichts gesagt?" Zwei große Augen starren mich an. Keine Reaktion, nichts! Ganz langsam und ruhig ging er in die Klasse, ohne jeglichen Muckser von sich zu geben.

Das war noch nicht alles!
Constantin hat sich endlich beruhigt, was mich viel ruhiger fahren lässt. Nach Hause, schnell alles zusammengesucht, für meine Fahrt nach Amsterdam um Isaacs Hochbett, das wir gestern auf Marktplaats gefunden haben, abzuholen. Alles ging gut, bis Constantin wieder aufwachte und was macht er? Er schreit! Nichts kann ihn beruhigen, gar nichts. Er will raus aus seinem Sitz! So fahre ich mit meinem kleinen "Schreihals" in die Hauptstadt der Niederlande. Der Verkehr, ein Wahnsinn!  Umleitungen, Baustellen und das Schlimmste, mein Freund der TomTom, kennt sich nicht aus! Zum xten Mal fahr ich am Hauptbahnhof vorbei, will ich eine ganz bestimmte Straße doch, es geht nicht! Nach 30 Minuten ruf ich Erik an, doch der kann mir natürlich nicht helfen, also ruf ich die Kontaktperson an. Ganz ruhig versuch ich in niederländisch zu erklären, wo ich bin - doch weiß ich das ja nicht so genau! Eine freundliche Männerstimme sagt:" Ich komm Sie holen!" Jetzt musste ich mir nicht mehr so zu tun als wäre ich ruhig, die Ruhe ist eingekehrt! Dieser nette Amsterdamer hat mich von meinem Standort abgeholt und ist mit mir und meinem schon absolut fertigen Sohn vor sein Haus gefahren.  Als Vater die Situation erkennend, bat er seine Frau mir einen Möglichkeit zum Stillen zu zeigen. Sie hat mich lächelnd in ein Schlafzimmer geführt und gesagt, "Oh, dass kenne ich gut!" Constantin hat sofort zu weinen aufgehört und genüsslich getrunken. Eine wunderschöne Altbauwohnung mitten in Amsterdamer Zentrum mit herrlichen Balken und wunderschönem Parkett, wie ich es hier, in den Niederlanden, noch nicht gesehen habe. Später hat die kleine Prinzessin des Hauses unseren Prinzen begutachtet und sich daran erfreut, dass er auf ihrer Wickelkommode eine frische Windel bekommen hat. So ein süßes Mädchen. In der Zwischenzeit hat der Herr des Hauses das Bett ins Auto geladen und es umgeparkt, damit ich leicht aus dem Zentrum komme. Als ich bezahlen wollte, wurde dankend abgelehnt. "Wir haben auf nette Leute gewartet!" war die Antwort. Ein großes Lächeln umrahmte meine Lippen und ich war erstaunt und dankbar. Dankbar, für diese Familie, die meinen Morgen versüßt haben.

schönes Amsterdam
Darling, what a morning!

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