Mittwoch, 21. April 2021

Alles anders als...

 

...

 

Vor mehr als zwei Monaten, am 3. Februar, hatte ich diese Zeilen geschrieben:

Diese Woche haben wir, hier in den Niederlanden, von der Regierung zu hören bekommen, dass die Kinder der Basisschool (4-12 Jahre) ab Montag, wieder zur Schule gehen dürfen. Natürlich mit gewissen Einschränkungen und Vorsicht.

Hier an unserem Ess/Lern/Bastel-Tisch scheiden sich die Meinungen. Unser 14 jährige, würde gerne zur Schule gehen, doch er muss weiter den Unterricht von zu Hause folgen.

Unsere Jüngste freut sich über die Schule und unser Junge in der Mitte, möchte lieber im Heimunterricht weiterlernen.

Meine Freude war damals sehr groß!

Heimunterricht ist nicht wirklich meine liebste Beschäftigung, sonst wäre ich wie meine jüngste Schwester Lehrerin geworden. Was mir daran gefällt ist, dass ich als Mutter mitbekomme was die Kinder lernen. Da es hier in den Niederlanden keine Hausaufgabe gibt die ersten 8 Jahre Schule und meine Kinder nicht sehr viel erzählen, bekomme ich nicht viel mit. In den letzten Monaten, durch den Corona bedingten Heimunterricht hat sich das verändert. Ich konnte die Stärken und Schwächen meiner Kinder deutlich sehen und mit ihnen gemeinsam daran arbeiten. Sie hatte auch keine andere Wahl um mit mir zu arbeiten und das sind mit Freude, Tränen, Trotz, Leichtigkeit und tiefer Schwere gefüllte Stunden.

Diese Stunden haben uns Alle manchmal sehr, sehr müde gemacht!

Nach den stundenlangen Arbeiten, wollten wir manchmal gar nicht mehr miteinander reden und jeder hat sein Ding in aller Stille gemacht.

Die Euphorie zur Schule zu gehen hat mit der Zeit auch wieder nachgelassen. Freunde sehen ist für die Kinder wieder normal geworden und da wir gestern gehört haben, dass es in den nächsten Tagen und Wochen leichter wird und so manche Corona-Maßnahmen eingestellt werden, wird es auch wieder anders.

Ich kann nur sagen, ich finde es gut, dass dieses Corona-Marionetten-Theater der Regierung hoffentlich ein Ende hat.

Alles ist anders seit dieses Krönchen-Virus zu einer unterschätzen Plage geworden ist. 

Dazu hätte ich noch viel mehr zu sagen in Verständnis und Dankbarkeit, doch auch mit Kritik und die liegt mir schwerer auf der Zunge.

Warum ich so lange nicht geschrieben habe, erzähle ich Euch in meinem nächsten Bericht. 

Auf ein Neues!

Dienstag, 26. Januar 2021

Dezember 2020...

... ein Rückblick!

Das neue Jahr 2021 ist schon 26 Tage alt, doch irgendwie war der Übergang so ganz anders. Zwar haben wir Silvester gefeiert mit Fondue und Kindersekt und zum Glück gab es das Neujahrskonzert.  Ich liebe diesen ganz besonderen und schwungvollen Beginn des Jahres. Trotzdem sitze ich irgendwie fest. Warum? Das kann ich nicht genau sagen. 

Durch diese Covid-19 Pandemie ist alles anders. Und dieses Krönchen-Virus hat uns doch tatsächlich im Dezember voll und ganz erwischt.

Eine unangenehme Geschichte, dieses Covid-19 Virus. Fieber, Mattigkeit, Geruch-und Geschmacksinn verabschieden sich für einige Zeit. Natürlich, waren wir als Familie in Quarantäne und Vienne, die als einzige negativ getestet war, mitten unter uns. Lustig, dass man uns darauf aufmerksam machte, dass sie separat von allen Anderen sein sollte. Nur kein Kontakt, sie könnte sich anstecken. Oh, das Leben kann so lustig sein, unheimlich lustig!

Zum Glück haben wir einen Lebensmittelvorrat und liebe Freunde die so manches Leckeres, inklusive Weihnachtsbaum vor die Tür stellten. Und wir wurden beschenkt. Es gibt wirklich Engel ohne sichtbare Flügel auf Erden, die sich Zeit nehmen und ganz viel Liebe schenken.

Den Kindern ging es am schnellsten besser und somit gab es wieder Heimunterricht. Oh, ich liebe es, ich liebe es so sehr. Nicht! Zum Glück habe ich mich nie zu dieser Berufsgruppe hingezogen gefühlt, es hätte vielleicht ein paar ungeklärte Fälle des Verschwindens gegeben. Meine Kinder sind noch sicher, doch wer weiß wie lange.

Endlich kam der Montag, der so herbeigesehnt war und wieder alle zur Schule gehen durften. Unsere Schule gab spät Sonntagabends eine Mitteilung heraus, dass die Schule schließt. Heimunterricht für alle! Meine Gedanken waren plötzlich in einen dieser Rollercoaster im Wiener Prater unterwegs und irgendwie konnte ich nie aussteigen. Manchmal hab ich das Gefühl noch immer in der Hochschaubahn zu sitzen, oder ist es doch die Geisterbahn, da bin ich mir nicht so sicher. Wenige Tage später waren alle Schulen in den Niederlanden geschlossen. Alles wurde geschlossen, Lockdown! Wieder einmal und noch immer! 

Ich erinnere mich an diesen einen Montag vor den Weihnachtsferien, als zu Mittag Schlagzeilen im Internet erschienen und die Nachrichten darüber Auskunft gaben, das ab Mitternacht alle Geschäfte außer Apotheken und essentielle Lebensmittelgeschäft schließen werden. Es waren Schlangen von Menschen vor allen Geschäften. Es gab keine Körbe mehr für das Eingekaufte und da die Kundenanzahl in Corona-Zeiten immer beschränkt sind, konnte man die Ansage der war netten Dame in der Warteschleife im Gedanken hören, "Bitte warten!" Ich hatte noch das Paket für meiner Wienerkinder und Familie aufgeben wollen das zu Weihnachten in meiner Heimat sein sollte, doch war es schwer eine Postservicestelle zu finden die noch Pakete annahm. Ein Wettlauf mit der Zeit begann.  Ich war so erleichtert, als es endlich angenommen wurde und zum Glück ist es rechtzeitig in Wien angekommen. 

Auch hat der Dezember eine Überraschung gebracht. Ich wurde nach Maastricht "entführt" trotz Lockdown. Es war leer und herrlich. Davor gab es noch einen kleinen Stop in 's-Hertogenbosch und so konnte ich liebe Freunde, mit Sicherheitsabstand und ganz unerwartet, sehen. Mein persönlicher Highlight war ein Schaumbad im Hotel und das Lesen meiner Lieblingsweihnachtsgeschichte seit über 20 Jahren. The Forgotten Carols von Michael McLean. 


Die Weihnachtsferien und Weihnachten war so anders ohne alle meine Kinder um mich. Mein Herz war schwer. Ich liebe die Vorweihnachtszeit, den Advent, die Lichter und die Musik. Doch die Weihnachtsfeiertage und die Erwartungen, was unter dem Weihnachtsbaum liegen sollte, ist mir dann doch immer wieder etwas zu viel. Da träume ich doch lieber von einer Hütte mit Kamin und Weihnachtsbaum in den verschneiten Bergen. Ruhe, Bücher und schöne Lieder. 

Seit dem 1.Montag in Januar ist wieder Schule, Heimunterricht und das wird noch 2 Wochen so weiter gehen, oder länger?

Ich hoffe und bete - NICHT!