Montag, 15. Dezember 2014

22:20 Uhr, 9. Dezember......

........12 Jahre!

Um exakt 22:20 Uhr haben Isaac und ich mit Spa Citron (Meneer van Duin's Lieblingsgetränk) angestoßen. Vor genau 12 Jahren hab ich meinen ersten Sohn in den Armen gehalten und für einen Moment ist die Zeit stehen geblieben.

Die Nr. 12 wurde am Montag Abend auch schon gefeiert, weil Meneer van Duin nicht in Wien war, sondern erst am Dienstag flog. Isaac hatte sich ein Gericht von Papa's Hand gezaubert gewünscht und es war wie immer Mhmmmmmmm!

Isaac der mein Leben verschönert und den ich in so vielen unterschiedlichen Bereichen verstehen kann. Der so hübsch lächelt und vor Ideen sprüht. Dieser Junge Mann der endlich, vor wenigen Monaten eine Arbeit gefunden hat und verantwortungsbewusst jeden Dienstag und Freitag nach der Schule erscheint und tüchtig putzt, auf die Tochter des Hauses aufpasst. Mit einkaufen geht, oder den Hundausführt. Ich war am Anfang ganz erstaunt, doch die Arbeitgeberin ist ganz überrascht wie gut Isaac arbeitet. Immer wieder gibt es zum Lohn kleine Geschenke, wie einen Kino-Gutschein, tolle Männer Hygieneprodukte. Isaac liebt es gut zu riechen und sich stylisch zu kleiden und doch ist er im Verlangen sehr bescheiden. 

Isaac hatte an einem "Arbeitstag" Geburtstag gehabt und auf meine Frage, ob er arbeiten wird sagte er ganz selbstverständlich : "Der Papa arbeitet auch an seinem Geburtstag, also warum soll ich mir frei nehmen!" 


Zu diese, Geburtstag war sein größter Wunsch das Nationaltrikot der Österreichischen Fußballmanschaft. Es ist wenige Tage vor seinem Geburtstag geliefert worden und Isaac war einige Tage im rot weiß rotem Trikot-Fieber. In jeder freien Minute wurde es getragen und Flecken waren ein Drama.

unser Fußballer
Unser 12 jähriger ist ein guter Schreiber und interessiert sich im Moment für die Weltkriege, gibt immer wieder im Schulunterricht Präsentationen aus Freude und Interesse am Thema.

letzter Geburtstag in der Grundschule
Er denkt darüber nach wer er sein möchte und vor wenigen Wochen hat er mir folgendes erzählt. "Wenn ich groß bin, und Profifußballer, dann möchte ich zurück nach Österreich und suche mir so eine hübsche Frau wie die Annemarie, denn der Matthias hat ja so ein Glück. Außerdem ist der Matthias im Sport mein Vorbild und der Papa, der kann sich so gut anziehen und arbeitet so hart, dass wir ein sicheres Leben haben können."

Geschenke
ausreichender Lesestoff?
Isaac mein kleiner Gentleman, dessen Herz oft nicht ertragen kann wie die Welt ist und sich unverstanden und alleine fühlen kann. Der mit einem lieblichen Lächeln anderen ein Geschenk reicht. Ein wunderbarer Mensch, den ich nie missen möchte, auf alle Ewigkeit!

2 Brüder
Mein lieber Schatz, danke, dass Du so bist wie Du bist. Was für ein wunderbares Geschenk vor 12 Jahren bei Chopin-Musik und Kerzenschein. Dankeschön für alle Stunden, Mama

Montag, 8. Dezember 2014

Sinterklaas & Co.....

.....eine niederländische Tradition

Was es doch an Diskussionen gab dieses Jahr über die niederländische Tradition der Zwarten Pieten. Nun, auch wenn man in Brüssel und so manchen Ländern viel darüber diskutierte, dass es rassistisch sei, kamen sie zur Freude aller Kinder, kindgebliebenen Niederländer wieder, die Zwarten Pieten. Wir hatten selbst seit dem Einzug des Sinterklaas & Co zwei weisse Pieten im Haus, nicht immer zu meiner Freude. Einer der zwei, wollte partu seine Handschuh auch im Haus tragen und es gab so manche Diskussionen welcher Piet die Zwei denn sind. Constantin war meistens ein Haus-Piet und Elias hat den Fußball-Piet erfunden, oder gibt's den wirklich. Auch waren wir auf dem TNT Sinterklaasfest. Zuhause wurde ein paarmal "de schoen gezet", im "pietenpak" zur Schule gegangen und pakjesavond gefeiert. Ich habe es ja gar nicht mit dieser Tradition und auch Meneer van Duin kann nicht wirklich Freude daran finden.

Sinterklaasfest bei TNT Express

Die van Duins

Constantin wartet und wartet

heeee, die Mütze.....

..... die will ich!

wir warten noch immer

pepernootjes, mhmmm

und noch mehr Süßigkeiten

Bitte Lächeln

Sinterklaas, sure we can!

"Constantin der Erste"

Elias tanzt

und da sind sie, die Geschenke

Sinterklaasfest in der Schule, am 5. Dezember wurde ausgiebig in der Schule gefeiert. Es wurde groß aufgespielt. Der Schulbus kam mit Lehrerinnen in Pietenverkleidung an und natürlich durfte Sinterklaas nicht fehlen. Sie warfen Süßigkeiten in die Kinderschar und den ganzen lieben Tag wurde alles andere getan, nur nicht gelernt.

Es werden Sinterklaaslieder gespielt

Vienne ist begeistert von der Musik

Zwarten Pieten...

,,,,,mit Säcken...

..... und Sinterklaas
Pakjesavond: Da unsere Kinder in der Schule sind und Sinterklaas hier DAS Fest ist kommen wir nicht darumhin. Zwarte Piet klopft an die Tür und hinterlässt einen Sack in dem die Geschenke sind. Davor essen wir immer etwass besonderes zu Abend. Etwas das es nicht immer gibt. Im Sack sind dann Süßigkeiten, für jeden einen Schokoladenbuchstaben und für jedes Kind ein kleines Geschenk und ein oder zwei Familiengeschenke. Die meisten niederländischen Kinder bekommen all ihre Geschenke zu Sinterklaas und Weihnachten wird ohne Geschenke gefeiert.

mit Bedacht

oder stürmisch

in Begleitung
Am 6. Dezember ist Sinterklaas & Co mit dem stoomboot nach Spanien abgefahren. Nun darf für Weihnachten geschmückt werden. Die Weihnachtsbäume werden aufgestellt, Lichterketten in die Fenster gehängt und ganz traditionell Weihnachtskarten geschrieben. Je mehr desto besser. Eigentlich werden die Karten hier nur unterschrieben, doch das ist eine andere Geschichte.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt,......

 .....ein ganz besonderer 1. Advent

Die Adventzeit ist eine ganz besonders besinnliche Zeit. Ja, wäre da nicht so viel Trubel und Hektik um uns herum. Jedes Jahr nehme ich mir vor diese Zeit zu genießen, nicht zu viel zu tun und ganz besonders viel mehr Zeit mit meinen Kindern zu verbringen.

Dieser 1. Advent hat meiner Familie ein ganz ungewöhnlich-besonderes Geschenk gebracht und unsere Kinder haben noch die ganze Woche immer wieder daran gedacht und sich darüber Gedanken gemacht.

Wer uns gut kennt, weiß, dass wir Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage sind. Dass wir Sonntags zur Kirche gehen und die Lehren des Evangeliums Jesus Christus ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens ausmachen. Manchmal erfahren wir Segnungen indem wir geben und so war es letzten Sonntag.

Ein schmudeliger, nicht wohlriechender Herr hat am 1. Advent (welcher hier in den Niederlanden nicht gefeiert wird) unser Gemeindehaus betreten und sich auf einen der Stühle im Foyer sinken lassen. Ich hab ihm zuerst keine Aufmerksamkeit geschenkt, bis er mich ansprach, da er hörte, dass ich deutsch sprach. Ich hatte keine Ahnung, dass dieser Herr unser Adventgeschenk sein wird. Nach einigen Sätzen hab ich ihm meine Birne angeboten und auch gleich eine Banane der Kinder hinzugelegt und natürlich nachgedacht was ist jetzt zu tun und was kann ich, wir, die Gemeinde tun.

Ohne lange darüber nachzudenken hab ich ihm angeboten zu uns zu kommen, ein Bad zu nehmen, seine Kleider zu waschen und vorallem zu essen. Meneer van Duin stimmte zu nachdem er mich ein wenig fragend ansah und die Kinder waren auch dafür. So nach einer wunderschönen Abendmahlversammlung die die Jungen Damen gestaltet hatten und einem kurzem Gespräch mit dem Bischof, ging es ab nach Hause.

René, "unser" Obdachloser, fuhr mit großen Augen mit uns mit. Die Kinder die in meinem Auto saßen, hatten viele Fragen und die in Meneer van Duins Wagen auch. Wann er zum letzten Mal gegessen hatte? - vor 3 Tagen. Wo er geschlafen habe? - im Park nicht weit von der Kirche. Warum er kein zu Hause habe?, etc.

Zuerst bat ich ihn ins Badezimmer. Meneer van Duin suchte ein paar Kleidungsstücke zusammen. Seine Kleidung wurde gewaschen. Nach einem 2 stündigem Bad und zwei belegter Brote, wurde dann auch sein Hunger gestillt. Die Kinder saßen um ihm herum, stellten viele Fragen und beobachteten ganz genau was er so tat. Alles war interessant, ganz besonders seine Geschichte die er begann zu erzählen. Wo er her kam, warum er auf der Straße lebt und wohin er will. Dabei konnte er essen und nach kleinen Pausen noch mehr essen und wieder essen. Isaac fragt ihn, ob er mit ihm Dame spielen wolle. So es wurde gespielt. Elias lies sich später eine Geschichte vorlesen. Constantin war immer dabei.

Wir zündeten die 1. Kerze an und sangen unser Adventlied. Mein Vater hat vor mehr als 30 Jahren eine Melodie zu dem Gedicht Advent, Advent ein Lichtlein brennt geschrieben und dieses Lied wird jedes Jahr wenn wir die Kerzen anzünden gesungen. Wir lasen eine Geschichte aus einen unserer Weihnachtsbücher zusammen und komischer Weise, ging sie über einen Obdachlosen. Wir hatten unseren Obdachlosen bei uns im Wohnzimmer sitzten und was nun?


Meneer van Duin suchte Zugverbindungen nach Braunschweig heraus, denn dieses Gebiet war sein Ziel. Er wollte "nach Hause" und da er kein Geld hatte, war er schon seit Wochen zu Fuß unterwegs. Nicht vorzustellen, bei dieser Kälte mit einer Tasche am Rücken mit all seinem Hab und Gut.

Isaac und Meneer van Duin brachten René zum Bahnhof, kauften eine Bahnkarte nach Braunschweig und setzten ihn mit Busgeld in den Zug nach Hause. Nach Hause, was das wohl sein mag?

"Mama, ich hab so ein gutes Gefühl", sagte Isaac an diesem Abend zu mir. "Wir haben heute etwas getan, was Jesus auch getan hätte." "Ich fühle mich so, so gut da drinnen in meinem Herzen." "Glaubst Du, dass es René gut gehen wird?" Und mein erstgeborener hatte Tränen in seinen Augen. 

Da habe ich erst gesehen, was für ein Geschenk wir als Familie erhalten haben. Für mich war es nichts besonderes René mit nach Hause zu nehmen. Meine Eltern haben so oft Bedürftige nach Hause gebracht. Später, bin ich ihrem Beispiel gefolgt, es war logisch und natürlich für mich hier zu helfen. Erst als ich sah, wie meine Kinder reagierten und wie sie die Woche über immer wieder von diesem besonderen Sonntag sprachen, ist mit bewusst geworden, dass wir alle beschenkt worden sind.

Einen wunderschönen 2. Advent

Pünktchens 1. Schultag.....

.... 11.11.2014

Constantin konnte nicht ohne Schultüte mit dem "Ernst des Lebens" beginnen. Österreichische Traditionen sind in unser Leben in den Niederlanden nicht wegzudenken. Diesmal war es nicht so einfach wie bei den anderen Erstklässlern, diesmal war meine Kreativität gefordert und es hat total Spaß gemacht.

Schultüte mit Motorrad
Natürlich war er aufgeregt, nahm seine Schultüte mit und war bereit für seinen Ersten Schultag. 3 von den 4 Probetagen zuvor, waren sehr anstrengend für ihn, mich, die Kinder und für seine Lehrerinnen. Ich durfte mir einiges Wissenswert-Pädagogisches anhören und unser Pünktchen hatte nur einen Satz zu sagen "Schule ist doof!" 

Zum Glück ging es gut und wir brachten einen fröhlichen Buben zur Schulen und einen sehr Müden nach Hause.

Nein, ich schau nicht!

nach vielem Klicken endlich!

2 Nachbarn auf einer Schulbank

Was ist da drinnen, Mama?

Vienne, lässt sich nichts entgehen

alles raus

der Inhalt
Seit drei Wochen ist unser Pünktchen nun schon im Schulalltag. So vieles hat er schon erlebt und ja, er geht die meisten Tage fröhlich und mit Begierde zur Schule. An manchen, wenigen, bleibt er bis zur letzten Minute im Bett und erklärt mir, dass er krank sei und so nicht zur Schule könne.

Für mich hat das Schulegehen auch einiges im Alltag verändert. Anstatt den Kindern im Morgenmantel nachzuwinken, muss ich nun auch mit Vienne fertig sein, um morgens um 8 außer Haus zu gehen. Den Schultag fahre ich dann pro Tag 6x ab, solange es die Temperaturen erlauben mit meinem geliebten Bakfiets.