Donnerstag, 17. August 2017

Mit Glasbehälter ...

... zum Fleischhauer!

Heute ging es früh los! Ich schlich mich aus dem Haus um die Kinder nicht zu wecken. Die waren noch im Träumeland und ich ein wenig unter Zeitdruck. Zum Glück fiel mir noch das Wichtigste ein, die Glasbehälter für den Fleischhauer um Wurst und Fleisch einzukaufen.

Auf was man alles denken muss, wenn man umweltbewusst einkaufen möchte. Ich bin noch nicht optimal eingestellt auf mein Projekt, aber ich finde immer etwas. Die beiden Glasschalen sind ganz schön schwer, doch im Bakfiets spür ich das nicht.

Zuerst ging es zum Markt, der jeden Donnerstag an der Heuvelpassage ist, für Obst und Gemüse. Ich hab eine ganze Menge an frischen Sachen bekommen zu einem kleinen Preis.

1kg Nektarinen, 1kg Karotten, 4 Zitronen, 5 Mangos, 5 Avocados, 2 Zuchini, 1 Melanzanie, 1kg Marillen für €10,45.


Danach war noch ein Geburtstagsgeschenk zu finden für einen 7 jährigen Jungen und das auch Plastikfrei. Ein Abenteuer kann ich nur sagen, aber ich habe es geschafft und das Geschenk ist sehr gut angekommen. Das war eine Freude.

Vor dem Fleischhauere-Einkauf hatte ich ein wenig bammel. Wenn ich nervös werde, dann habe ich es immer schwer mich in der niederländischen Sprache auszudrücken. Eine ganz freundliche Verkäuferin bediente mich. Zuerst wusste ich nicht, wo ich die Nummer die ich gezogen hatte hingeben sollte. (Ich war vielleicht erst 2x in den 8 Jahren Niederlande beim Fleischhauer einkaufen.)
Zögerlich fragte ich ob ich die Fleisch- und Wurstwaren in meinen eigenen Behälter bekommen könnte. Ich wurde mit großem Fragezeichen angeschaut, dann kam eine kurze Pause, danach ein "Ja". Das zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht und meine nächste Frage. Ob für mich frisch aufgeschnitten wird, denn die ganze Wurstware war in Plastik verpackt. Ja, es wurde für mich frisch geschnitten und ich hörte kleine Konversationen über mich und mein vorhaben weil es ungewöhnlich war. Leider wusste ich nicht, das zwischen die Blätter ein Blatt aus Plastik gelegt wurde. beim nächsten mal, werde ich darauf achten.


Beim Fleisch war es einfacher. Ich kaufte 1kg Faschiertes und bemerkte das es sogar billiger war als im Supermarkt, dort zahlt man für 80 dag den selben Preis.

Vis a vis vom Fleischhauer ist eine neue nette Bäckerei und schon hatte ich 2 x Brot in Papier verpackt in der Tasche. So einfach, so nett!


Es folgt ein herrliches Lunch mit all den Kindern und lieben Besuch. Der Einkauf war so schmackhaft, dass ich fiets Kinder bremsen musste für morgen noch etwas über zu lassen. Schließlich will ich nicht jeden Tag einkaufen gehen.

Toll, wie gut und einfach es doch gehen kann!

Mittwoch, 16. August 2017

Schrauben ...

 ... ohne Plastikverpackung!

Das war heute mein persönlicher Auftrag. Wieder einmal war mir mein jüngster Sohn eine große Hilfe!

Constantin ist 6 und hat oft ganz tiefe Gedankengänge. Heute brauchten wir Schrauben für den Fußballtisch. Da dieser schon einige Male auf- und abgebaut wurde sind immer wieder Schrauben verloren gegangen. Für Constantin war ganz klar :" Mama, aber bitte ohne Plastik!" Dafür mussten wir eine 25 minütige Fahrt mit dem Bakfiets auf uns nehmen und siehe da wir haben die gewünschten Schrauben bekommen. Einzeln und in einem kleinen Papiersackerl. Darauf hätte ich verzichten können, aber Constantin nicht.

Weil wir so nahe an meinem Lieblingstürken waren, haben wir gleich ein wenig eingekauft.
Lose Erdäpfel das Kilo für 1 Euro. Brot, und kleine Tomaten, sowie Zucker in Papier verpackt - eine Seltenheit.


Constantin teilte weitere Gedanken auf dem Rückweg mit mir. "Mama, wie lange haben wir noch Toilettenpapier?" "Noch eine Weile", gab ich schnell zur Antwort. Mit dem Gedanken "Eigentlich weiß ich es nicht genau." "Ja weißt Du, ich hab mir nämlich überlegt, wir machen das so wie die Annemarie mit ihrem Baby. Wir nehmen Tücher mit Öl für unseren Popo und dann können die in der Waschmaschine gewaschen werden." klang es ganz fröhlich und stolz aus seinem Mund. "Das ist eine gute Idee, mein Lieber", mit einem Lächeln im Gesicht dachte ich nach, ob ich das wirklich will.

Unser Hausmüll - Plastiksack ist auffallend wenig gefüllt. 

Die Vorräte an plastikverpackten Lebensmittel sind fast aufgebraucht. Und mein Kühlschrank fast leer. Morgen ist Markttag und ich werde mein Glück beim Fleischhauer versuchen und mit meinen Glasbehältern auftauchen. 

Ich bin gespannt und ein bisserl nervös!

Dienstag, 15. August 2017

Überraschend ...

... günstig!

Heute war ich mit umziehen von Kinderzimmern beschäftigt. Wir, die Kinder und ich, sind bestimmt noch einige Tage am ausmisten, umräumen,  neugestalten und verschönern.

Eigentlich hatte ich keine Lust heute einkaufen zu gehen. Außerdem ist heute kein Markttag und zu Fleischhauer wollte ich nicht radeln aus Zeitmangel.

Somit haben Marie-Louise und ich unseren Gefrierschrank und Vorrat durchforstet um ein leckeres Abendessen für 6 zu zaubern. Herrlich sich mit der Ältesten besprechen zu können und zusammen kochen in Ferien ist auch ein Geschenk.

Ich beschloß kurzer Hand nach dem Abendessen doch noch zum Supermarkt im Viertel zu radeln und nahm die Älteste mit.

Überraschenderweise war vieles was wir brauchten Lose und im Angebot. 

Diesmal kam ich ausgestattet mit kleinen Stoffsackerln und bat die Weckerl in mein Sackerl zu geben. Und prompt wurde es getan. Die Etiketten wurden aussen aufgeklebt. Erstaunlich, wie einfach!

Zum ersten Mal habe ich die Eier einzeln vom Biobauern genommen. Sonst kaufe ich die Eier am Markt, bringe immer meine eigene Eierschale mit. Diesmal anders. Bin schon sehr gespannt wie diese schmecken.

Milch hab ich nur in Tetraverpackung gefunden, dafür Bio und mit Sticker! (Vergünstigung da das Ablaufdatum bald erreicht ist) Diese Sticker sind mir immer Willkommen. Leider kann ich hier die Tetraverpackung nicht wie in Wien sammeln und später abgeben.

Das Roggenbrot für Meneer van Duin gibt es leider nur in verschiedenen Plastikvarianten verpackt. Da ich nur zwischen Plastik und Plastik wählen kann habe ich die Verpackung mit dem dünsten Verpackungsmaterial gewählt. Das Brot selber liegt in einer Papierschachtel.

Joghurt hab ich im Glas gefunden mit Sticker, Juchuuuuu! Für das Glas zahle ich einen Einsatz von 50 Cent. Für Plastikflaschen wird ein Einsatz von 25 Cent verlangt. Beim nächsten Einkauf kommen die leeren Flaschen wieder mit und werden gegen eine Gutschrift abgegeben.

Worüber ich mich noch gefreut habe waren die Zwiebeln die ich einzeln kaufen konnte und die Gurke ohne Plastik.

An der Kasse habe ich dann mein Obst und Gemüse einzeln aufgelegt, da es erst dann abgewogen wird. Die Kassiererin war die junge Frau die mir mit den Brötchen geholfen hat und schmunzelte ein wenig. Sie nahm meine Ware mit bedacht, anders als sonst. Die Kunden nach mir mussten ein wenig länger warten, doch nahm man es mir nicht übel.

Mit einem Lächeln ging ich aus unserem Grätzel-Supermarkt und freute mich!

Es war doch nicht so schwer als gedacht mein fast plastikfreier Einkauf am Dienstag.

Ein früher....

... Auszug!

Es regnet, wie gut das zu meinem Herzen passt.

Innerlich weine ich, schon ein paar Wochen geht das so, außen strahle ich  zumindest so oft ich kann. Und glaubt mir ich kann!

Ich liege im Bett meines 1. Sohnes habe mich mit seiner Decke zugedeckt und nehme Abschied. Das klingt jetzt ganz theatralisch als würde das Schlimmste passiert sein. Doch so ist es nicht!

Draußen höre ich Sohn Nr. 2 in seinem Übermut kichern und vorallem reden. Er redet wie ein Wasserfall, wie toll es ist umzuziehen und endlich wieder ein eigenes Zimmer zu haben.

Isaac, mein Wiener;Junge ist in seiner Heimatstadt geblieben. Mit 14, bald 15 Jahren beginnt er jetzt sein "Neues Wiener-Leben"! Schon sehr lange zog es ihn in seine zurück.

Es war schwer es zuzulassen, alle Behördenwege zu gehen und vorallem loszulassen und glaubt mir Letzteres hab' ich noch nicht geschafft.

Er wird auf ein tolles Gymnasium gehen (so hoffe ich) und hat das Glück mit der besten Familie leben zu können. Irgendwie wiederholt sich eine Geschichte und es fühlt sich gut an.

Die Rückfahrt, in die Niederlande, nur 4 anstatt 5 Kindern war eigenartig ruhig.

Seit unserer Rückkehr, bin ich immer wieder in sein Zimmer gegangen, dass wir uns geteilt haben. Ich weiß noch, als wir umzogen,  von Noord Holland nach Noord Brabant, als Isaac zu mir sagte: "Du kannst eine Hälfte als Atelier benützen, so haben wir ein Zimmer zusammen!"

Ab heute Abend wird es Elias Zimmer sein.

Auch für mich hat ein neuer, anderer Lebensabschnitt begonnen, doch daran muss ich mich noch gewöhnen.

Montag, 14. August 2017

Plastikfrei ...

... ob ich das kann?

Kaum zurück aus meiner Heimatstadt und schon ein neues Projekt.

Seit einiger Zeit versuche ich einmal mehr einmal weniger mich um unseren Müllkonsum zu kümmern.

Mein größtes Vorbild meine jüngste Schwester mit ihrem Blog "Ein Jahr im Glas".

Jedesmal wenn ich sie besuche, oder sie mich, bin ich erstaunt wie sehr sie es schafft plastikfrei zu Leben und jetzt auch noch mit dem Glückskind (meinem Zuckerl) dabei. Einfach toll die Frau!

Auf der Rückfahrt von Wien nach 's-Hertogenbosch in einer Zeitschrift schmökernd las ich doch tatsächlich einen Artikel über Verpackungsmaterialien und was für einen Einfluss diese auf unseren Hornonhaushalt etc. haben.

Als Schwester meiner Schwester sollte ich eigentlich über alles bescheid wissen, doch dem ist nicht so. Frau redet ja auch über andere spannende Themen.

Mein Entschluss stand fest, ich möchte es eine Woche lang tun!

Eine Woche ohne Plastikverpackungen!

Da ich noch einen kleinen Vorrat an Lebensmittel habe und Ferien sind, kann ich mich auf die Suche machen und experimentieren.

Schwierig ist dieses Vorhaben auf alle Fälle!

Heute hab ich es mir einfach gemacht und trotzdem gesehen, dass es mehr Vorbereitung braucht. Ein "Spontaneinkauf" ist schwierig! 1 Croissant, 4 Bananen und 6 Tomaten war mein Einkauf heute. Normalerweise wird an der Kasse erwartet das alle losen Lebensmittel in ein durchsichtiges Plastiksackerl verpackt ist. Heute nicht, zumindest nicht für mich! Ich habe mich getraut und mein jüngster Sohn war eine tolle Hilfe! Vor einigen Monaten habe ich mich in unserem "Viertel-Supermarkt" erkundigt, ob ich meine eigenen kleinen Stofftaschen für lose Lebensmittel mitnehmen darf. Ja, war die Antwort, doch soviel Loses gibet es ja gar nicht und wenn, dann ist es um ein vielfaches teurer. Trotzdem, trotzdem und nochmals trotzdem, ein Abenteuer ist so eine Plastikfreie-G'schicht schon.

Brot war auch alle, doch auch Brot ist in Plastik verpackt, also Brot selbst gebacken. Zum Glück hatte ich noch Milch. Milch in Glas zu finden und dann noch erschwinglich für eine Großfamilie, ich suche!

Mein plastikfreier Montag der nur im Einkauf Plastikfrei war unser Sack an Verpackungsmaterial füllt sich weiter, denn der Vorrat wird aufgebraucht. 

Auf morgen 

Mittwoch, 9. August 2017

Wiener Sightseeing ...

  ... ganz anders!

Seit Tagen hatte ich mich auf diese Morgenstunden, am Freitag, gefreut!

Mit einer lieben Freundin Zeit zu verbringen ist immer ein Geschenk. Und das dann noch zeitig in der Früh, wenn Wien und der Trubel der Stadt erwacht.


Seitdem ich in die Niederlande zog, war ich nicht mehr Nordic Walken. Früher habe ich Nordic Walken unterrichtet und fand es immer herrlich mit den "Stöcken" zu trainieren. Ja, ich vermisse es! Und noch immer kann ich es nicht mitansehen, wie so manche "Könner" ihre Stöcke verwenden, dies ist aber ein anderes Thema.


Um 6 Uhr früh begann unsere Wanderung beim Stadtpark. Ziel war es einmal um den Ring zu "walken". Es war so schön und ungewohnt am Asphalt zu walken und nicht im Grünen, doch war es auch spannend alles aus einem ganz anderem Blickwinkel zu sehen. Leider hat unsere Strecke am Morzinplatz geendet mit einem entsetzlichen Sturz.

Meine Walking-Partnerin ist gestolpert und hat sich das rechte Handgelenk gebrochen. Die Hand musste eingerenkt werden und jetzt schmückt ein weisser Gips ihren Arm 6 Wochen lang.

Fazit, wir hatten mehr Zeit als geplant miteinander, und konnten endlos plaudern. Unter gesunden Umständen wäre es mir und ihr viel lieber gewesen.

Eine Fahrt mit der Wiener-Rettung war ein Highlight und auch eine Wartehalle ist recht interessant!


Die Unfallabteilung eines Wiener Spital's hat sich im Laufe der Stunden (die wir dort saßen "wie bestellt und nicht abgeholt"), nicht nur mit mehr und mehr Menschen gefüllt, sondern auch mit verschiedenen Gerüchen.

Patienten sind gekommen und gegangen. Die Geruch ist geblieben und noch schlimmer ist immer unerträglicher geworden! Am Besten - nicht mehr Atmen!

Eine Dame, die uns gegenüber saß, in einem Rollstuhl der nur im Krankenhaus verwendet wird, hat bei der Frage ihres Geburtstages ein Jahr genannt, das erstaunlich war, 1918!

Zuerst dachte ich, ich habe mich verhört in dem Trubel der da so vor sich hin brodelte.

Eineinhalb Stunden später fragte sie einen Krankenpfleger, ob man sie vergessen hatte. Sie sprach im alten Wiener Dialekt, nicht so wie er heute in der Stadt gesprochen wird, sonder ihr Klang hatte eine andere Färbung. Josefine ... 1918ziger Jahrgang gab sie laut von sich.

Diese Josefine schaute wie Mitte Siebzig bin Anfang Achtzig aus, aber nicht Neunundneunzig!Sie war klein, vielleicht 1,60 und hatte schneeweißes kurzes Haar. Ihre Füsse berührten den Boden nicht. Hin und wieder döste sie ein um dieser Wartezeit zu entfliehen.

Ich werde diese kleine, zierliche fast hundertjährige Wienerin nicht so schnell vergessen. Wenn ich allein an unsere Wiener Geschichte denke wird mir ganz schummerig. 

Nach dem 1. Weltkrieg geboren.....

Meiner "Stecken-Partnerin" geht es mittlerweile besser. Sie erlernt gerade "Multitasking mit Gips" und da sie Rechtshänderin ist, ist es eine wahre Herausforderung.

Nordic Walken werde ich ab jetzt lieber alleine gehen, damit kein Unglück passiert!