Dienstag, 23. Februar 2016

Weiss....


.... und wieder weiss!

Projekte stapeln sich im Kopf, doch bis einmal was geschieht, dauert es!

Ende letztes Jahr habe ich bei Vicentius, mein Lieblings-Secondhandladen, einen Couchtisch für 5 Euro gefunden. Vollholz. Mein Plan ihn weiss zu streichen war in meinen Gedanken fest verankert, wie ich es tun möchte auch und natürlich war ich im Gedanken auch schon fertig bevor meine Hände sich an die Arbeit machten.

Nun war es soweit! Es wurde abgeschliffen, zum Glück war das Wetter trocken und so war unsere Terrasse zur Werkstatt geworden. Ich ließ die Jungs ihre Energie einsetzten, doch nach 10 Minuten gaben sie schon auf. "Mama, die Maschine, das surrt in meiner Hand!"



Da Constantin sich an einem Möbelstück verewigt hat musste dieses auch abgeschliffen werden und gestrichen.


Und nicht zu vergessen unser Ferienprojekt vom letzten Sommer - unsere Bank die vor dem Haus stehen soll, doch im Moment unseren Esstisch bereichert. Auch die hat Farbe nötig! Die Kinder uns ich haben sie aus zwei ausrollbaren Lattenrost gezimmert!



Gestrichen wurde Nachts, wenn ich mit Menner van Duin telefonierte. Unter der Woche verbindet uns das Telefon und Abends erzählen wir uns von unseren Arbeits- Alltags- Erlebnissen, dabei kann ich herrlich streichen. Manchmal streiche ich auch in der Früh, wenn ich wiedereinmal viel zu Früh geweckt wurde.


Auch habe ich die Elders (Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) für dieses Projekt ein wenig eingesetzt, was ein Segen war. Einer der Elders hat mehr als eine Stunde an dieser Lade gearbeitet, die in unzähligen Schichten mit dunklem Lila gestrichen war.


Mein Ziel war es alles fertig zu haben bevor meine jüngste Schwester uns besucht, doch natürlich waren meine Gedanken wiedereinmal schneller fertig als meine Hände. Doch alles hat ein Ende auch das Streichen!


Unser Wohnzimmer war immer wieder einmal eine Werkstatt. Mit 5 Kindern eine Aufgabe!


Es gibt noch einiges zu tun in unserem Haus. Ich glaube, dass nächste Projekt wird in der Küche stattfinden!


Donnerstag, 18. Februar 2016

Maria Altmann, eine besondere Frau .....

.....oder, ein besonderes Vermächtnis!

Als ich vor ein bisserl mehr als zwei Monaten von meiner lieben Miss Voetjes bei der Pediküre sah's und wir uns über Filme unterhielten, erzählte sie mir von einen Film, von einem Gemälde, das in Wien hängt und sehr bekannt ist. Eine Frau hat Österreich verklagt um ihr Eigentum zurück zu bekommen, welches von den Nazi's gestohlen wurde. Sie erzählte so gefühlvoll von dem Film, konnte sich aber nicht an den Maler erinnern. Ein Bild in gold, eine Frau. "Du musst es kennen als Österreicherin, Alexandra!" Ich hatte keine Ahnung!

Eine Bildungslücke! Wahrscheinlich, oder nicht so bekannt! Oh, wie habe ich mich geirrt!

Ich kannte das Gemälde nicht unter den Namen "Lady in Gold", auch "Woman in Gold" sagte mir nichts. Doch Gustav Klimt's, Adele sagte mir schon etwas. Ich habe es als Jugendliche im Belvedere gesehen und hatte die besonderen Augen mehr in Erinnerung als das viele Gold. Obwohl ich die Farbe Gold liebe.

Am gleichen Abend fragte ich Mr. Google und schon wurde ich mit Informationen überschüttet. YouTube war ein guter Helfer und das Verlangen den Film zu sehen groß. Er hatte erst im Frühling/Sommer im Kino gespielt. Ja, es gibt eine DVD, "Woman in Gold". Unserer Bibliothek in der Stadt nachgefragt, ob sie den Film haben? Leider nein. Weihnachten habe ich ihn zufällig hier in einem Einkaufszentrum entdeckt und in Weihnachtspapier gepackt. Ich habe mich so auf den Film gefreut wie ein Kind. Endlich war es so weit und ich war gebannt. Musste ihn gleich nochmals sehen, den die Geschichte der Maria Altmann hat mich gefesselt. Sie erinnerte mich an eine Frau die ich sehr liebe, diese Art, dieses Sein, diese Ausdrucksweise, besonders Schön, witzig und elegant zugleich. Die Geschichte ließ mich nicht in Ruhe und ich sah Interviews die Maria Altmann gegeben hatte, vertiefte mich in die Materie. Und natürlich flackerte der Wunsch auf diese Frau kennenzulernen. Leider zu spät!

Diese Maria Altmann, geborene Bloch-Bauer, ist heute vor 98 Jahren 18. Februar 1916 in Wien geboren und am 7. Februar 2011 in Los Angeles verstorben. Sie ist sehr behütet in einer eleganten, finanziell abgesicherten Familie groß geworden. Ihre Tante, Adele Bloch-Bauer, pflegte es in den Salon zu laden, wo Künstler, Prominenz und Andere aus und ein gingen. Adele Bloch-Bauer ließ sich 1907 und 1912 von Gustav Klimt malen, ihr Mann gab die Bilder in Auftrag.  Maria Altmann ist die rechtmäßige Erbin dieser und anderer Bilder, welche 1938 von den Nazi's geraubt und später in der Österreichischen Galerie im Schloss Belvedere ausgestellt wurden. Im Jahr 2006, nach jahrelangem Rechtsstreit, wurden ihr die fünf Gemälde von Gustav Klimt aus dem Besitz ihres Onkels zurückgegeben. Adele Bloch-Bauer I ist die Monalisa Österreichs gewesen, die heute in der Neue Galerie in Manhattan, New York zu sehen ist. 

Wer mich kennt, weiß, dass ich mich seit meiner Jugendzeit mit der Judenverfolgung, besonders mit der Wiener und ungarischen Judenverfolgung, beschäftige.  Ich habe unzählige Bücher gelesen, Ausstellungen besucht, bin selbst auf Suche gegangen für Andere und habe so einige besondere Menschen kennengelernt. In einer Synagoge in Szeged habe ich die Wurzeln zu meinen Gefühlen entdeckt und endlich begriffen. Oft habe ich ein wenig unverschämt nachgefragt, besonders als Jugendliche versucht zu begreifen, Warum? Eigentlich entgeht mir fast nichts, doch warum habe ich den Streit um Klimt's Adele nicht in Erinnerung. Anscheinend war ich sehr mit meiner Familie beschäftigt zu dieser Zeit. Ganz düster kommen wenige Erinnerungen hoch. Ich erinnere mich, dass es eine Einladung gab, sich von Adele zu verabschieden.

Selten habe ich einen Gesprächspartner über dieses Thema!

"Was sind Juden?", hab ich mich  als Kind gefragt und ist die "jüdische" Nase meiner Schwester eine Krankheit? Ich verstand das Gerede der Erwachsenen nicht als 5 Jährige. Warum darf ich mit den Kindern die jeden Freitag Nachmittag beim Spielplatz vorbeikommen nicht spielen? Wo gehen sie hin? Ich kann mich erinnern wie gerne ich mitgegangen wäre, zu gerne hätte ich gewusst wo sie hingehen. Nachdem wir aus dem Servitenviertel weggezogen sind ist auch dieses Bild verschwunden. Erst mehrere Jahre später, als ich mich 1988 der Judenverfolgung widmete begann ich zu verstehen und das Verlangen ließ mich bis heute nicht los. Ich bin später nach einigen Auslandsaufenthalten wieder ins Servitenviertel zurückgekehrt und habe das Bild des Freitag abends und Samstags genossen und mich daran erfreut. Ich vermisse es, mein Servitenviertel.

Was würde ich Maria Altmann fragen? Ich weiß es nicht! Ich hätte ihr gerne stundenlang zugehört. Von den wenigen Filmen die auf YouTube zu finden sind sehe ich sie als eine humorvolle, bemerkenswerte Frau. Mit viel Charme und einer eleganten Willenskraft. Es gab/gibt so viele tolle Frauen auf der Welt und sie ist eine davon.

Vor wenigen Tagen habe ich über Facebook einen Mann meines Alters angeschrieben, der die letzten 3 Jahre mit Maria verbracht hat. Ich hatte auf YouTube einen kleinen Film gesehen, der mich sehr berührt hat. Journey - A short film about Maria Altmann & Gregor Collins.

Meine liebste Aufzeichnung ist aber diese " Maria Altmann The Accidental Caregiver - Book Teaser"
Ich muss jedesmal Lachen, jedesmal! Und, ich bin jedesmal berührt über das Ungesprochene, doch Vorhandende.

Thanks Gregor, for sharing your thoughts and feelings in your book and in the film Journey.



Ps. Gestern war ich wieder in unserer Bibliothek und stellt Euch vor was ich gesehen habe? Der Film "Woman in Gold" wird als Mittagsmatinee gezeigt. Als ich Ende November in der Bibliothek war um mich über den Film zu erkundigen und ein wenig darüber erzählt habe, ließ man mich eine Karte ausfüllen, warum der Film für die Bieb gekauft werden sollte. Es hat funktioniert und eigentlich, obwohl ich den Film zu Hause habe, würde ich ihn doch gerne in diesem Ambiente sehen.


Mittwoch, 10. Februar 2016

Schwesternzeit ist.....

......herrlich!

So eine Woche mit meiner jüngsten Schwester vergeht viel zu schnell. Kaum ist sie angekommen, ist sie auch schon wieder weg!

Eigentlich ist die Vorfreude, die Monate, Wochen und zum Schluss ein paar Tage und Stunden, die schönste Freude!

Es war herrlich, auch hatten wir ein kleine Privatklinik zu Hause. Konnten Stundenlang all das tun, was wir vermissen und ganz einfach nur Schwestern sein.


Schön langsam wird es zu einer Tradition zusammen in den Tempel zu fahren und dort ganz besondere Zeit zu verbringen. Es ist ein Segen in einem Land zu wohnen wo der Tempel so Nahe ist.

Da wir Weihnachten nicht zusammen verbringen konnten, hatten wir einen "Weihnachts-Geschenke-Brunch und das am 1. Februar. Es war herrlich!



Zusammen kochen, backen und den Haushalt meistern erinnert an früher. Obwohl viel Haushalt wird nicht getan, dazu habe ich später wieder Zeit.


Die ganze Woche hatte ich die Möglichkeit meine jüngste Schwester zu beobachten. Sie lebt seit über einem Jahr Plastik-Bewusst und hat sich für dieses Jahr das Ziel gesteckt noch weniger Plastik zu verbrauchen. Darüber schreibt sie einen Blog, den ich nur empfehlen kann "Ein Jahr im Glas". Ihre Lebensmittel kauft sie am Markt, die sie in ihre Glasschalen, Blechbüchsen etc. einpacken lässt, sie hat Läden in Wien gefunden, die ihr Sortiment plastikfrei anbieten und manchmal sucht sie einige Zeit um das Gewünschte zu finden.

Nein, liebe Leute, wir leben nicht plastikfrei! Ich bewundere Annemarie, doch sehe ich für uns nicht die Möglichkeit. Natürlich entsorgen wir Papier, Glas und Plastik separat. Die Pfandflaschen bringen wir zurück und natürlich verwenden wir Stoffsackerl, oder andere Taschen wenn wir einkaufen gehen. Getragenen Kleidung bringe ich regelmäßig zu einem "Kringloopwinkel", oder geben sie an Freunde weiter.

Kringloopwinkel (Secondhand-Laden), so wie hier, gibt es in Österreich nicht und so hatten wir einen Vormittag einer Kringloop-Tour gewidment. Was für eine Freude, die Freude in dem Gesicht meiner Süßen zu sehen, weil sie einiges Gewünschtes gefunden hat - unbezahl!


Filme, natürlich hatten wir einige Filme die wir miteinander teilen wollten. Auf meiner Liste stand The Help und Woman in Gold. Der Film über die Iris Apfel Documentary hat mich fasziniert. Noch eine Leidenschaft von uns ist es stundenlang Jolly zu spielen. Selten hatten wir alleine dazu Zeit, da manche meiner Kinder auf den "Kartengeschmack" gekommen sind.


Meine Süße fasziniert mich und ich kann von ihr lernen. Das macht mich glücklich. Unser Band ist so einzigartig schön. Ich glaube, dass wir besonders beschenkt worden sind uns in diesem Leben zu haben. Es soll viele, viele Jahre andauern.

Immer wieder fehlt eine im Bunde um uns komplett zu machen, dass haben wir nur in Wien. Diese besondere Zeit kommt in ein paar Monaten, wenn wir als "3 Mäderl Haus" wieder zusammen sind.

Montag, 1. Februar 2016

Mit dieser jungen Dame.....

 .... wird es nie langweilig!

In den letzten Wochen, ist unser Haus oft zu einer "Genesungsklinik" mutiert. Es kann sehr anstrengend sein kranke Kinder im Haus zu haben. Jeder geht mit seinem "krank sein" anders um. Manche spürt man nicht, andere um so mehr.

Diese Junge Dame macht das Leben süß und heiter! Wenn wir alleine sind und unser "Ding" durchziehen können, ist es immer wieder eine wahre Freude.

Unsere wöchentliche Routine ist natürlich das Einkaufen. Sie, ausgestattet mit Einkaufswagen, weiß was zu kaufen ist und natürlich muss zuerst ihr Wagen gefüllt werden. Ist sie fertig, (ich noch lange nicht) setzt sie sich in die Kinderzone, die Mitten im Geschäft ist, spielt und wartet. Natürlich, ist sie genauso eigensinnig wie mein Pünktchen, da wandert schon so manches Leckeres in den Einkaufswagen. Doch ist sie immer bereit, dass von mir nicht Genehmigte schnell wieder zurückzulegen.


Kochen, ist unsere nächste Aufgabe. Ich versuche (die Betonung liegt auf Versuchen) die Familie gesund zu ernähren. Sehr oft kommt es nicht an und dann wird mir aufgetragen wiedereinmal etwas Leckeres machen kann. Letzte Woche hatte ich so große Lust nach "Tausend und einer Nacht Essen". Gesagt, getan waren wir zwei damit beschäftigt, Suppe, Humus und Falafel zu machen. Liptauer und selbstgebackenes Brot kam auch auf den Tisch. Spontan noch eine Freundin eingeladen und herrlich war das Mittagessen. Als die Älteren Kinder später sahen und probierten, verzogen sie das Gesicht. Nein, Danke Mama!


Wenn es etwas zu putzen gibt, was hin und wieder der Fall ist. (Hahahahaha) Ist mein Sommerbaby eifrig dabei und putzt, schrubbt und kehrt mir nach und wieder her. Manchmal sind wir uns nicht einig wer was und besondere wann und ob schon wieder!

Sie ist zu einem großen Mädchen geworden. In den letzten Wochen hat sie mich davon überzeugt, dass es Zeit für die Toilette ist und benützt diese sehr eifrig und selbständig, was am Toilettenpapierschwund zu merken ist. Außerdem ist sie eine ganz fürsorgliche kleine Krankenschwester, die darauf achtet, dass der Bruder seine Medizin einnimmt, wer jetzt wieder ein "Aua" hat und etwas von unserem Pflastervorrat braucht. (Der immer zu schnell schwindet!)

Anziehen ist auch zu ihrem Thema geworden, Sie weiß ganz genau, was ihr steht und sie vom Gegenteil zu überzeugen ist eine wahre Aufgabe. Vorallem kann sie Strumpfhosen nicht leiden, doch zieht sie mit Vorliebe Röcke an, und das im Winter. Auch sind die Temperaturen im Moment nicht so winterlich, trotzdem ist es für nackte Beine zu kalt.


Abends wenn der Tag vorbei ist und sie meist friedlich im Bett liegt, braucht sie meine Hand. Hat sie wie fast jeden Tag keinen Mittagsschlaf gemacht, weil das Leben so interessant ist, ist sie schnell im Träumeland. Wenn ich sie dann so ansehe wie sie schlafend an ihrem Schnuller saugt, ist mein Herz erfüllt von Dankbarkeit dieses Geschenk des Himmels empfangen zu haben. 

Ein kleines unerwartetes Wunder!