Freitag, 4. September 2020

Es geht mir ...

... G U T !


Ich kann es gar nicht glauben, aber so ist es und ich bin glücklich, so sehr glücklich, dass es so ist!

Vor 8 Tagen hatte ich wiedereinmal eine dieser unendlich unangenehmen und für mich sehr Angst einflößenden Kieferoperation. Ich glaube es war jetzt schon die Nummer 9 und ich kann es selbst nicht glauben wie gut es mir geht. Fast ein Jahr habe ich mich davor gedrückt, Schmerzen in Kauf genommen, eine Heilfastenkur, Entgiftungskur und Leberreinigung gemacht. Meine Ernährung umgestellt und obwohl alles mir zu einem besseren Wohlbefinden half, Linderung meiner Schmerzen und Entzündungen brachte, mein Kieferknochen ist nie zur gänze geheilt. Die Entzündungen waren zu hartnäckig. Ich war mir aber sicher, dass ich nicht nochmals mein Kiefer öffnen lassen möchte, nicht noch eine Narbe zu den schon vorhandenen, nicht noch mehr von all' dem was ich nicht will! 

Bis zu einem Tag im Frühling.

Wer mich kennt, weiß, dass mein Lebensweg vom Glauben begleitet wird und dazu gehören meine täglichen Gebete, in denen ich mich im Gebet mit Gott unterhalte. Wer glaubt so eine Unterhaltung ist nur einseitig, irrt. Wiedereinmal habe ich meinem himmlischem Vater meine Angst und meinen Schmerz vorgelegt und ihn gebeten mir zu sagen, was zu tun ist und bitte nicht schon wieder, dass ich meinen Zahnarzt mit dem großen Schnurrbart anrufen soll, (den wir seit unserem Umzug haben) denn darauf hab ich nun wirklich keine Lust!

Habe ich gerade geschrieben keine Lust? Oh, ja! Doch hört Gott auf mich? Nun ja, NEIN! Prompt kommt wieder dieses weiche Gefühl in mir hoch, oder dieses sanfte flüstern, "Ruf, Deinen Zahnarzt an!" 

Oh, nein! Das mag ich aber gar nicht! Kannst Du nicht bitte ein bisserl zaubern? Nein! Also gut!

Wochen zuvor hatte ich mich in den Schriften in einen Vers vertieft worin steht das, "Wenn wir den Heiligen Geist empfangen haben, wird er uns alles zeigen, was wir tun sollen." Ich hatte mir damals vorgenommen nicht nur zu hören und zu fühlen, sondern das zu Tun in den Vordergrund zu stellen. Auch wenn ich nicht weiß was es bringen wird oder genau umgekehrt, wenn ich mir sicher bin, dass ich viel klüger bin. Wie sehr kann ich mich manchmal irren!

Ich vergas, dass dieser Schnurrbart-Zahnarzt seit einigen Wochen in Pension war und es eine neue, mir noch unbekannte Zahnärztin gab.

Angerufen, Termin noch für den selben Tag bekommen und schon saß ich im Wartezimmer.

Die neue Zahnärztin war nicht nur nett, hübsch und gut sondern wusste auch noch bescheid über meine Operationen und alles was in den letzten Jahren passiert ist, obwohl sie mich zum ersten Mal sah.

Eine Operation war nötig  ( No no na net! Als ob ich das nicht gewusst hätte), der Zustand hatte sich verschlechtert und auf die Frage, warum ich diesen Schritt noch nicht eingeleitet hatte, kam meine Super-Antwort, dass ich nicht wirklich will! Und wenn man nicht möchte fallen einem noch mehr Ausreden ein, die zwar stimmen, aber Überwindbar sind. 

Hier meine Ausreden (falls jemand welche braucht, bitte bedienen!)

Durch den Umzug von 's-Hertogenbosch (Noord Brabant) nach Barsingerhorn  (Noord Holland), bin ich nicht 45 Minuten von meinen Speziallisten in der Uniklinik Radboudumc in Nijmegen entfernt, sondern mit Stau fast 3 Stunden und das ist nicht machbar mit Kindern in der Schule. Und ganz wichtig, es bleibt nicht nur bei einer Reise!

Außerdem ist meiner Familie in Wien und kann mich nicht unterstützen. Die niederländische Familie steht noch in der Blüte des Arbeitsleben und steht somit leider auch nicht zur Verfügung.

Mein Mann muss sich frei nehmen! (Meneer van Duin hat sich immer frei genommen und sich um alles gekümmert)

So eine Operation passt eigentlich  nicht wirklich in meinen/unseren Zeitplan!

Und, ich habe Angst! Nach so vielen Kieferoperationen in meinen Leben, davon die letzten 8 in 5 Jahren überwiegt die Angst. Und das ist die Wahrheit!

Sie schaute mich ruhig an und erzählte mir von einem Kollegen mit dem sie die letzten Jahre zusammen gearbeitet hat, der ganz in der Nähe seine Praxis hat und auf dem Gebiet spezialisiert ist. "Ach ja!", dachte ich mir, "natürlich, und ich kenn' den Osterhasen persönlich." Wie unglaublich lange haben wir vor einigen Jahren einen Spezialisten gesucht. Ich solle ihn mir doch anschauen und dann entscheiden. Sie schrieb alle Informationen auf ein Kärtchen gab es mir mit den Worten "Rufen Sie an und ich werde ihm eine E-mail schicken mit weiteren Informationen und Sie ankündigen!"

Ich nahm das Kärtchen stieg in mein Auto und hatte ein angenehmes Gefühl. obwohl ich trotzdem vom Kopf her ein wenig skeptisch war. 1 Stunde später hatte ich einen Termin für in 2 Monaten zu einem Erstgespräch und war irgendwie zufrieden und ohne den Arzt gesehen zu haben und nur die Beschreibung der Ärztin gehört zu haben und ihre Körpersprache, war ich doch beruhigt und dachte "Was für ein Segen!"

Viel früher als mein Erstgesprächstermin geplant war, bekam ich einen Anruf mit der Frage, ob ich nicht am nächsten Tag kommen könnte? Ich nahm an und freute mich, den meine Schmerzen waren nicht weniger geworden und Eiter und Entzündungen waren zu spüren und zu schmecken.

Nervös machte ich mich am folgendem Tag auf dem Weg zum Spezialisten. Nicht nur war man höfflich und zuvorkommend, nein, sofort hatte ich ein Gefühl von 

"Hier bist Du gut aufgehoben!" 

Die Assistenten hatten alle ein Lächeln auf den Lippen, sprachen ruhig und liebevoll. nahmen meine Schmerzen ernst und waren sehr Behutsam. Röntgenfotos wurden gemacht, Fragebögen ausgefüllt und  nette Gespräche geführt.

Als ich nun endlich den Arzt kennen lernte und natürlich skeptisch war, war ich darüber erstaunt wie schmerzfrei er mein Kiefer abtastete und auch über alle Operationen bescheid wusste. Kurzum stellte er mir vor nicht all zu lange mehr zu warten, den das Problem wird nicht kleiner und es muss schnell gehandelt werden.

Er fragte mich folgendes: "Wann wäre ihnen der Eingriff recht?" "Morgens , Mittags oder Abends?" Ich dachte ich höre nicht recht,  wann es mir recht wäre? "Was!" Er sah mein Gesicht und sagte, "Sie sind Mutter,  da wäre es gut alles gut zu planen, damit sie sich danach  auch wirklich ausruhen können." "Aha, daran hat noch niemand gedacht!" dachte ich mir und schwieg für einen Moment.

"Also", sagte der Arzt, "Ich schlage einen Donnerstagabend vor, dann könnte sich ihr Mann Freitag freinehmen und sie pflegen und sich das Wochenende über den Kindern widmen. Und sie bleiben schön im Bett und ruhen sich aus." Erstaunt stimmte ich zu. 

Die Operation wurde in Detail besprochen. Ich wusste alles aus Erfahrung und trotzdem war es anders und sehr aufregend. Die Entzündungen in meinen Kieferknochen werden entfernt, ein Zahn muss entfernt werden und ich brauche wieder eine Knochentransplantation, doch diesmal werde ich nicht meine eigene Spenderin sein, wie beim letzten Mal, sondern benötigtes Knochenmaterial wird bereitgestellt. Bei meiner großen Knochentransplantation, wurde Knochen aus meinem Schädel entfernt und eingesetzt. Es war in den Jahren danach interessant zu sehen, wie gut sich dieses Knochenstück eingefügt hatte und das entstandende Loch langsam verschwand. Ein Implantat wird gesetzt und später dieses mit einem Zahn gekrönt. Es werden auch nicht 3 Operationen sein, sondern alles wird in einem Aufwisch gemacht. Wie praktisch! Ach ja, und ich soll schon einmal darüber nachdenken, was für Musik ich während dem Eingriff hören möchte. Aha, dass ist mir auch noch nie gesagt worden.

Zum Schluss wurden noch die Kosten im kleinsten Detail besprochen, was alles benötigt wird und was jeder Posten kostet. Auch hier konnte ich auf  Erfahrungen zurückgreifen und alles war gut. 

Alles fühlte sich gut an und ich dachte. "Hier bin ich gut aufgehoben!" Machte einen Termin für Ende August aus und verließ ruhig und erleichtert die Ordination, meines neues Kieferchirurgen.  Der mir auch noch erzählte, dass er bei den Ärzten die mich zuvor jahrelang behandelt hatten und schon fortgeschrittenen Alters waren gelernt hat und sie gut kennt. Na, dann kann ja nichts mehr schief gehen!

So einfach geht es, wenn ich nicht nur höre auf diese sachte Stimme in mir sondern auch danach handel.

Mittlerweile bin ich müde geworden und mein Gesicht schmerzt, somit sag' ich jetzt ganz einfach,

Fortsetzung folg! 


2 Kommentare:

  1. What a story Alexandra and what a great sense of humor in how you share your experience. I for one can not wait for the rest if this story and allergie stories you may have on your mind sharing with us. Having said that I am so very happy that this surgery went easier then you could have imagined. Looking forward to the rest of your adventure with the Dutch dental care...��

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  2. Thank you very much! Nice to read, that you liked it.

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