Mittwoch, 29. April 2020

Geburtstags-...


...Erinnerungen!

Heute ist mein Geburtstag und ich bin schon seit einigen Stunden wach. Genieße die Stille im Haus und habe vor Sonnenaufgang meine Lieblingsaussicht aus unserem großen Wohnzimmerfenster genossen. Diese besondere Platz gibt mir immer wieder Kraft, die ich so sehr brauche. In Erinnerungen tanzend, habe ich an so manche Geburtstage gedacht und mich so sehr daran erfreut, dass ich einige mit Euch teilen möchte.

Als Kindergartenkind kann ich mich an diesen Geburtstag erinnern an dem meine Oma zu Besuch kam. Ihre Besuche waren selten, aber immer besonders. Sie hatte mir ein kleines Puppenbesteckset geschenkt und ich musste sofort ausprobieren ob es auch wirklich schneidet. Ein Apfel wurde geschnitten und gegessen. Ich kann mich noch an mein Gefühl von damals erinnern, ich kam mir  so groß vor, denn ich konnte jetzt alleine mein eigenes Messer benutzen. 

Meine Anyukám hat die Geburtstage in unserer Familie immer mit ganz viel Hingabe gefeiert. Ihr Torten waren immer ein großer Erfolg, den ganzen Tag gab es irgendwelche Überraschungen und die Geschenke immer toll. Wie vermisse ich sie an meinen Ehrentagen. Bevor ich gestern meine Augen schloss, habe ich gebetet und Gott gebeten mir doch einen schönen Traum mit meiner Mutter zu schicken. Irgendwie muss die Leitung überfüllt gewesen sein, den anstatt mir einen Traum zu schicken, kam unser Nesthäckchen und weckte mich mit den Worten, „ Mama, ich brauch Dich, kannst Du bitte bei mir schlafen!“ so eine Nacht im Kinderzimmer ist nie ein Erfolg, wenn es um den eigenen Schlaf geht, doch meine 6 jährige wieder in ihr Träumeland entschwinden zu sehen ist wunderschön.

Meneer van Duin hat mich schon seit einigen Tagen gefragt, was ich heute essen möchte und sosehr ich darüber nachdenke, weiß ich es nicht. Nichts, was ich hier bekommen könnte. Ich hätte gerne Gulyásleves, eine ungarische Gulaschsuppe mit typisch ungarischem Brot. Mein absolutes Lieblingsessen! Torte möchte ich keine dafür dann viele Beeren, ganz viele verschiedene Sorten. 

Als Teenager hatte ich natürlich auch meinen eigenen Kopf und hatte einen wichtigen Geburtstag ohne meine Familie feiern wollen. Was ich nicht wusste war, das meine Mutter sich von der Arbeit nach Hause beeilte und einige Stunden frei machte, um Zeit nur mit mir zu verbringen und wer war nicht da, ich. Das tut mir heute noch leid. Sie hat es sich nicht anmerken lassen, doch ich kann mir gut vorstellen wie sie sich fühlte.

Viele Geburtstage habe ich in den 46 Jahren im Ausland gefeiert ich habe wunderschöne Erinnerungen an so manche. Auf meiner Mission für die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, vor mehr als 20 Jahren feierte ich zwei ganz außergewöhnliche Geburtstage.  Einen am Tempel Square in Salt Lake City, Utah, wo ich damals diente und eine in Californian in der Oakland Mission. Meine Mitarbeiterinnen, hatten damals wunderschöne Überraschungen geplant. Ich weiß noch sehr gut, dass ich zu meinem Geburtstag in der Oakland Mission ist einen recht großen Betrag von meiner Familie und einer lieben Wiener Freundin bekommen habe. Dieses Geld wurde für mich eingewechselt. Irgendwie kam mir der Betrag sehr groß vor, viel zu groß. Doch ich gab es aus, alles an einem Tag, es war mein freier Tag und ich ging mit meiner Mitarbeiterin shoppen. Mit vollen Taschen, einem neuem Kleid und einigen tollen Bodylotions von Victoria Secret, sowie neuen Stiften, Briefpapier etc. kamen wir zum Missionspräsdenten. Mir blieb der Mund offen, als der Sekretär mir erklärte das die Bank anrief und bat einen gewissen Betrag zurück zu bringen, sie hatten einen Fehler gemacht und mir zuviel Geld ausbezahlt. Die Bankangestellte hat die österreichischen Schilling mit dem Kurs  von australischen Dollar berechnet. Ich stellte meine Taschen ab und sagte nur : “ Tja, ich habe alles ausgegeben!” Was mach’ ma jetzt?” Heute muss ich noch darüber lachen! Ich, wo ich eigentlich immer sehr sparsam bin, hatte damals wirklich alles ausgegeben, bis auf den letzten Cent. Der Sekretär schaute mich an und sagte nur: “ Sister Petersell, I will take care!” And he did. Später erfuhr ich, dass er selbst die Differenz an die Bank zurückzahlte. Er hat nie darüber gesprochen. Damals hatte ich ihn öfter danach gefragt, seine Worte waren jedesmal, “Don’t  think about it, everything’s is fine. Das Kleid von damals habe ich noch immer als Erinnerung in meinem Kleiderschrank.

Eine ganz liebe Nachbarin in unserem Wohnhaus, im Servitenviertel, hat mir an meinem 27. Geburtstag einen Kuchen in der Form der Zahl 27 gebacken. Meine Mutter war 5 Tage zuvor unerwartet verstorben. Ich war ganz besonders dankbar, damals und auch heute. Es war ein schwerer Geburtstag, der Beginn von einem schwerem Lebensjahr. In diesem Jahr hatte ich nicht nur meine Anyukám verloren, sondern auch ein Kind, meine jüngste Schwester ist sehr schwer erkrankt und ich habe unzählige Tage und Nächte im Krankenhaus verbracht, doch es gab auch ein wunderbares Geschenk. Kurz vor meinem nächsten Geburtstag wurde meine dritte Schwangerschaft bestätigt und zu Weihnachten 2002 hatte ich meinen ersten Sohn im Arm. Meine erste Hausgeburt und das erste und einzige Mal wo ich das Gefühl hatte, das meine Mutter anwesend war, als hätte sie mir mein Kind gebracht. Dieser Sohn hat viele meiner Geburtstage mit einem herrlichem Frühstück verzaubert. Schon als kleiner Kindergartenjunge bekam ich Musli ans Bett serviert, später Orangensaft mit Eierspeise. 

Marie-Louise hat mich zu meinem ich glaube 39 Geburtstag mit einer wunderschönen Zeichnung beschenkt. Ich hatte mir damals eine Zeichnung von ihr gewünscht. Ich liebe es wie sie zeichnet. Damals schwanger mit unserem unerwarteten Sommerbaby hat sie mir eine Maria, die Mutter Jesus, im Mangastil gezeichnet.

Meine jüngste Schwester ist die beste Geburtstagssängerin.

Letztes Jahr habe ich mit alten und neuen Freundinnen in unserem neuen Haus meinen 44. Geburtstag  kurz vor meinem 45 gefeiert. Mit Wiener-Essen und ganz vielen Geschichten.

Meneer van Duin hat meine Geburtstage in den Niederlanden immer unvergesslich gestaltet. Es gab Geburtstage in meiner Heimat Wien, oder in seiner ”Kinderheimat” in der Jura in Frankreich. Und heute in dieser besonderen Corona-Zeit wird es Geburtstagruhig sein und trotzdem wunderschön.

Jetzt am Ende des meines Blogs weiß ich auch was ich essen möchte. Nachdem Meneer van Duin nochmals fragt weiß ich es, Reis mit ganz viel Gemüse und einem herrlichen Obstsalat. 




1 Kommentar:

  1. Danke, meine geliebte Tochter für diesen GEBURTSTAGSBERICHT! Er hat mich sehr bewegt. Vor 9 Tagen hatte ich meinen 66sten Geburtstag, vor 5 Tagen gedachten wir den 19ten Todestag deiner Mutter und heute feierst du deinen 46sten Geburtstag. Ich liebe dich mein Kind, wünsche dir viel Kraft und Zuversicht für die Zukunft. Alles Liebe und Gute zum Geburtstag und viel Glück und Freude mit dem neuen Lebensjahr ❤️ ❤️ ❤️, dein dich liebender Papa.

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