Montag, 30. November 2020

Der Advent, ...

 

... meine liebste Zeit im Jahr.

Gestern, haben wir die erste Kerze, am Adventkranz, angezündet so wie viele Andere zu Hause in Österreich, oder in Europa. Doch hier in den Niederlanden ist das nicht so. Dieser Brauch ist fremd. 


Seit Jahren binde ich unseren Kranz und halte somit diese Tradition in Ehren. Hier, in den Niederlanden, ist man sehr mit dem Sinterklaas beschäftigt der am 5. Dezember die Geschenke bringt. Die Kinder werden am Laufenden gehalten durch das Sinterklaas Journal, eine eigene Sendung die Mitte November beginnt und jeden Tag ausgestrahlt wird bis Sinterklaas mit seinen Helfern und Boot zurück nach Spanien abreist, wo er wohnt. Die Kinder gehen verkleidet zur Schule im Piete-Kostüm und abends werden an so manchen Tagen Lieder gesungen und Zeichnungen gemacht und die Schuhe aufgestellt mit Karotte, oder Apfel darin. Sie hoffen und wünschen, dass doch die Pieten vorbei kommen und eine Kleinigkeit in den Schuh tun. Pepernoten, Schokolade oder manchmal sogar ein kleines Geschenk. Am 5. Dezember, abends kommen dann die großen Geschenke. Hier ein Link zu einem früheren Blog zu Sinterklaas mit Fotos etc.

Wir feiern ein bisserl gemixt. Da Meneer van Duin ohne die Traditon von Sinterklaas aufgewachsen ist, in Frankreich, ist das nicht so ein großes Problem. Es wurde zu einem als die Kinder zu Schule gingen und natürlich auch ein Pieten-Kostüm an wollten und natürlich auch Geschenke im Schuh ersehnten während der Sinterklaas-Zeit.

Doch, ich halte fest an dem mir vertrauten und lieb ist. Da wir halb - halb sind ist das eine gute Sache, außerdem hält Meneer van Duin von diesen Traditionen nicht so viel und macht nur uns zu Liebe mit. Was ich sehr schätze.

Am Samstag hab ich ein Gartenzentrum in unserer Nähe zum ersten Mal besucht, welches ich noch nicht kannte und war verzaubert. Vienne und ich hatten einen Mutter-Tochter Nachmittag zusammen und haben es genossen. auch haben wir dort Reißig gefunden, einen Strohkranz und Kerzen. 


Gestern ging es dann ans Werk und zum Glück war der Kranz schnell gebunden, was ich diesmal draußen im Garten gemacht habe. Es ging nämlich kein Wind und dann lässt es sich gut arbeiten. In den Weihnachtskisten kamen meine zwei Liebling-Engel zum Vorschein, die ich vor 15 Jahren oder so in Wien erstanden habe und zwei Pferde, die sind wahrscheinlich auch so alt.


Da wir seit diesem Jahr 4 Katzen haben, wollte ich den Adventkranz eigentlich aufhängen, doch das ist nicht so einfach, somit nahm ich eine große, bauchige Vase von meiner Schwiegermutter und steckte den Kranz darüber, er blieb auf der dicksten Stelle hängen und schwebt somit in der Luft. Das innere der Vase habe ich mit Zweigen ausgefüllt und von unserer Krippe Maria, Josef und das Christkind hineingelegt. Vienne hat noch ihren rosa Stern zu einem der Engel gesteckt und voilà, fertig.


Am Abend nach dem Abendessen, wurde dann die erste Kerze angezündet, nachdem wir unser Adventlied gesungen haben, eine Geschichte vorgelesen und dabei gab es eine Appeltaart (Apfelkuchen) als Dessert. Die Adventskalender wurden ausgeteilt und unsere Jüngste hatte Anfangs ein großes Problem, da es dieses Jahr kein Schokolade Adventskalender ist, sondern nostalgische Kalender mit Bildern. Den wollte sie nicht und hat sich lautstark aufgeregt, armes Mädchen. Es gibt diesen, oder keinen, na, dann nimmt sie lieber den und bald war es der Schönste und Beste von allen.

Was die Kinder nicht wissen ist, dass sie heute Abend noch ein Adventskalender erwartet mit kleinen Aktivitäten in jeder Tasche für die kommenden 24 Tage und Geschichten über Jesus und alles was mit Weihnachten zu tun hat.

Die letzten Wochen war ich mit einigen Adventskalender beschäftigt, die ich verschickt habe als kleine Geschenke und davor mit Ideen suchen. Wie gesagt, diese Zeit des Jahres ist mir am Liebsten.

Das wir diese Zeit mit der Sicht auf Jesus Christus verbringen und uns auf seine Geburt vorbereiten erfüllt mein Herz. Es gibt nichts Schöneres um diese Zeit zu nutzen und sich auf Weihnachten einzustimmen.

Ich bin meinen Eltern dankbar, besonders meiner Anyukam, die alle Feste des Jahres so wunderbar vorbereitete, doch ganz besonders Weihnachten. Es gab immer leckere Kekse, Kuchen, warme Schokolade und wunderbare 4 Adventssonntage mit ganz viel singen, basteln und spielen. Die Weihnachtsfilme nicht zu vergessen, eingekuschelt auf dem Sofa oder am Teppich im Wohnzimmer. Das viel Salzteigbasteln und die vielen Stunden an Rummy spielen. Das Musizieren mit meinen Vater, der mit Sopran-Blockflöte, später Alt-Blockflöte und Mundharmonika beibrachte. Manchmal durfte ich seine Okarina spielen, die so einen schönen Ton hat, oder auch die Panflöte ausprobieren. Mit seiner Gitarre begleitete er  alle Lieder und wir sangen als Familie dazu. Schöne Zeiten waren das, sehr schöne Zeiten.

Den Heilgen Abend, mochte ich nicht und lange habe ich mich davor gedrückt ihn selbst zu feiern. Deshalb habe ich später die amerikanische, aber zum Teil auch ungarische Tradition übernommen, die Geschenke am 25. Dezember unter dem Baum zu finden. Das macht es auch für mich als Mutter soviel einfacher und der Weihnachtsbaum wird schon ein paar Tage vor dem 24. von uns allen gemeinsam geschmückt mit ganz verschiedenen Ornamenten. Es gibt nicht ein Thema nachdem wir schmücken, sondern es sind Ornamente mit vielen Erinnerungen, die am Baum hängen.

Ach ja, und fasten tu ich noch immer, aber dazu in einem anderen Blog, A.-Alexandra



Montag, 23. November 2020

Innere Eingebungen ...

 

... machen mich dankbar

Heute morgen bin ich mit diesem Wort aufgewacht W A S S E R F A S T E N!

Und auf einmal war es so klar, dass ist es was ich tun muss! 

Ich stellte mir gar nicht die Frage ob ich will, oder ob es mir gut auskommt? Was im Kühlschrank ist, ob nicht gerade meine Lieblingsspeise auf mich wartet? Die Vorweihnachtszeit bricht an und hier in den Niederlanden ist der Sint schon im Land. So viel Leckeres ist zu finden, doch hinter vorgehaltener Hand und geflüstert, "Ich finde immer leckeres!"

Die Botschaft heute Morgen mit der ich aufwachte war so eindeutig, ich kann nicht nicht tun. was mir eingegeben wurde. Natürlich, könnte ich es wegschieben und sagen "ein Hirngespinnst!", "deine Gedanken Alexandra!", "was für ein Witz - idiotisch gut!". "Wer will jetzt Fasten, wo doch gar nicht Fastenzeit ist?"

Nein, ich tue es, ab HEUTE!

Wasserfasten ist nichts Neues für mich und das Schönste daran ist, dass es meine Schmerzen wegzaubert und ich nach einigen Tagen absolut schmerzfrei bin. Bis dieser Moment da ist, ist es schwer, besonders Tag 3, finde ich am schwersten. Doch danach wird es leichter und immer leichter, der Hunger verschwindet und das Gefühl von Kraft breitet sich aus. Ich denke klarer, bin schneller und nicht mehr so müde, brauche weniger schlaf und habe die besten Ideen. Kann mich viel besser konzentrieren und genieße jede Kleinigkeit. Finde Zeit zum Entspannen, lese, so dazwischen ein paar Seiten und bin in meinem Inneren in warme Ruhe gehüllt, obwohl mein Körper meistens friert. Deshalb trage ich mehr Schichten als gewöhnlich. Wenn die Schmerzen, ihren Koffer gepackt haben und meinen Körper adieu sagen, möchte ich nichts lieber als mich intensiv bewegen.

Das Wichtige in diesen Tagen ist es ausreichend zu trinken!

Wasser, immer wieder Wasser und das den ganzen Tag über. Ich trinke auch hin und wieder Kräutertees. Meine Teelade beherbergt so manchen guten Fastentee, die mich unterstützen. Abends gönne ich mir eine Schale Gemüsebrühe und das ist es. Eine unangenehme, aber wichtige "Kleinigkeit" ist regelmäßige Einläufe vorzunehmen. 

Oh, es wird herrlich und das Schöne daran ist, dass ich mich jetzt selber überfalle. Habe mich gedanklich nicht darauf eingestellt, nichts geplant, sonders springe ins kalte Wasser und schwimme. Ich bin dankbar, sehr dankbar und bestimmt wird es gut, schwer, aber gut.

Die Sonne scheint mich an, während ich schreibe und meine Ohren lauschen schon wieder oder noch immer Melody Gardot, im Moment läuft "C'est Magnifique" und das ist es auch magnifique.

Wer von Euch hat schon Wasserfasten-Erfahrungen gesammelt?

auf bald, A.-Alexandra


Samstag, 21. November 2020

Dankbarkeit...

... eine Aufforderung! 

Gestern, hatte ich die Möglichkeit wie so viele Millionen andere eine besondere Ansprache zu hören. 

Präsident Russell M. Nelson, der Prophet der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, hat sich an die Mitglieder der Kirche gerichtet und natürlich an alle die es hören wollen. Darum hier ein Link

Seitdem ich denken kann sind die Worte des Propheten, wichtig für mich. Als Missionarin am Temple Square in Salt Lake City, Utah hatte ich so oft die Möglichkeit den damaligen Propheten, Gordon B. Hinckley zu sehen und wenn man ihn nicht gesehen hat, hat man gespürt, dass er in der Nähe war.

Bei der Oktober-Generalkonferenz im Jahr 1997 hatte ich die Möglichkeit die Samstagvormittag Session im Tabernakel, am Tempel Platz, beizuwohnen. Ich erinnere mich, dass es auf einmal ganz still wurde im Tabernakel. Es war davor noch ein diszipliniertes Begrüßungsgeschnatter zu hören. Niemand hatte zur Stille aufgefordert, doch auf einmal war es still. Der Usher der ein paar Schritte von mit entfernt stand flüsterte einem Anderen zu, das der Prophet im Tunnel ist. Und kurze Zeit darauf betrat er das Podium. Dieses Erlebnis ist fest in meiner Erinnerung verankert. Ich habe Gordon B. Hinckley noch sehr oft erlebt und jedes Mal wenn ich an ihn oder meine Mission denke, kommt dieser Moment in mir hoch. Präsident Thomas S. Monson und Präsident Russell M. Nelson sind mir auch so lieb und bekannt und ich bin dankbar für sie. Somit wenn der Prophet mich zu etwas auffordert, dann bin ich bereit es zu tun. Doch nie ohne darüber Fragen zu stellen. Innerlich finde ich immer diesen gesunden Rebell. Wenn dieser innere Rebell durch Fragen stellen, nachdenken und beten zu Ruhe kommt, dann schreite ich zum Tun über.

Was mich gestern unter anderem beeindruckt hat war, das Präsident Nelson sagte, wir können in jeder Situation dankbar sein. Wie recht er doch hat!

Mein Tag beginnt fast immer mit Dankbarkeit, für manchmal klitzekleine Dinge, Möglichkeiten, Gefühle, Menschen, aber vor allem für meine Familie und Gott.

Ganz simple, banale Dinge, doch für mich so wichtig. Ich glaube, ich könnte nicht leben ohne diese kleinen Dinge der Dankbarkeit. Wie zum Beispiel heute morgen, wo ich doch wirklich dankbar war und noch bin, dass nur meine rechte Gesichtshälfte schmerzt und nicht das ganze Gesicht. Oder gestern, dass mein Zugticket nach Amsterdam funktioniert hat und ich die Stadt mit einer lieben Freundin genießen konnte. Oder wenn meine Kinder durchschlafen und ich schlafen kann, den Kuss auf meinen Lippen von Meneer van Duin und nicht zu vergessen Musik, die mich den ganzen Tag über begleitet. Im Moment bin ich dankbar für Melody Gardot und höre sie rauf und runter. 

Je älter ich werde, desto mehr bin ich für meine Kindheit und Jugendzeit dankbar, für so manchen großen Schmerz den mir meine Entscheidungen oder andere gebracht haben. Dankbar für all die Möglichkeiten des Lernens und auch des Scheiterns. Denn erst wenn man wie ein Häschen in der Grube sitzt, sieht man den Himmel über sich. Und wenn dann der Moment kommt das man aus der Grube hüpfen kann und zurückschaut, kann einem tiefe Dankbarkeit überkommen.

Das Leben ist noch immer schön und ich bin dankbar dafür!

A. - Alexandra 

Montag, 16. November 2020

Meine Vorräte schwinden...

... meine Sehnsucht wächst!

Meine kleinen Vorräte vom letzten Wiener-Sommer-Blitz-Besuch sind fast aufgebraucht. 

1x Kremsersenf, ein paar Lieblingszuckerln und Kräutersalz ist noch da und die Kinder sind sehr sparsam mit ihrem Lieblings-Bienenhonig-Grießkoch. Auch die meisten Tee's und Gewürze von Sonnentor sind aufgebraucht.

Niemand kommt zu Besuch und ich kann auch nicht in meine Heimat denn, es gibt einen unsichtbaren Spielverderber und dieser trägt ein Krönchen. Alle Geburtstagsbesuche die für heuer geplant waren, sind ins Wasser gefallen, oder baden gegangen. Obwohl ich Wasser liebe, und auf meinen Pool im Garten noch warte, hätte ich auf dieses Baden gehen verzichten können.

Mein erster Sohn, wird in wenigen Wochen 18 Jahre alt und das Ticket kann ich mit in die Haare schmieren, weil ich in Österreich und in den Niederlanden in Quarantäne müsste. 

Liebes Corona, würdest Du bitte nicht so anhänglich sein! Dankeschön.

Denn wenn Du uns ein bisschen Luft geben würdest, dann würde ich folgendes gerne tun. 

Den ganzen Tag mit meinen beiden Wienerkindern unterwegs sein. Mindestens ein Museum besuchen und lange bleiben. Ein Friedhofsbesuch, sollte sich auch ausgehen und auf den Wiener-Hügeln würde ich auch gerne durchs Laub stapfen. 

Dazwischen eine Käse-Leberkäse-Semmel genießen, mir ein paar Firnzuckerl und Wiener Zuckerl holen, die mit Himbeere sind ja soooo gut. 

Mit meinen Schwestern ins Musical gehen und Wienerlied er mit meinem Vater singen. 

Und noch ganz, ganz viele Freunde sehen, bis spät in die Nacht reden und lachen. 

Und darf ich noch eine Bestellung abgeben?

Also bitte, einmal eine Leberknödelsuppe und danach ein Blunzengröstl mit grünem Salat plus ein Null Komma Josef. Zum Nachtisch bitte Buchteln mit Vanillesauce.

Und nicht zu vergessen, es gibt zwei ganz entzückende kleine Schwester-Kinder für die ich die Telefon-Tante bin. Per Videocall wird für mich gekocht, gesungen und viel erzählt. Doch leider nicht gedrückt und gekuschelt. 

Na, wann wäre dass wieder möglich? 

Zum Glück gibt es Telefon, Internet und Briefeschreiben, doch nichts ist so herrlich als Kinder im Arm zu halten, auch wenn sie schon größer als man selber ist und Zeit verbringen. 

Wien, Wien nur Du allein....

Dienstag, 10. November 2020

Wunderbare 10 Jahre ...

 ... Constantin!

Es sind wenige Minuten vor diesem Moment der das größte Glück im Leben bezeichnet wird. Vor 10 Jahren um 1 Uhr 26 Minuten, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht. Diese letzten Minuten die einem wie Stunden vorkommen in dem der Körper einen irrsinnigen Marathon durchmacht und der Geist manchmal ganz weit weg ist, um absolut bei der Sache zu sein und nicht mehr soviel die Einflüsse von außen wahrnimmt. Ein gewisser Trancezustand mich überkommt und ich ganz tief in mir verankert bin. Auch eine gewisse Verwunderung war dabei, dass ich nochmal die Möglichkeit hatte Mutter zu werden. In einem anderem Land mit anderen Gebräuchen. Und dann halte ich dieses einzigartige Geschöpf in den Händen und kann nicht glauben, dass es geschafft ist und dieses Geschenk, dieses Kind, bleibt und das hoffentlich ein Leben lang.


Gestern hat mich mein Pünktchen den ganzen Nachmittag begleitet. Torte für seine Freunde besorgen, noch mit dem einen, oder anderem Geschenk zu liebäugeln, obwohl dieser kleine Schlawiner schon im Sommer sein Geschenk ausgesucht hat und seinen Vater im fast jeden Wunsch erfüllt. Später zu Hausen haben wir Laternenlieder gesungen und zusammen Spinat mit Ei, Erdäpfeln und Fischstäbchen gekocht.


10 Jahre davor, war ich in Hoorn die letzten Besorgungen machen und habe schon die ersten Wehen verspürt, immer wieder stehen bleiben und gut durchatmen, es können doch nur „Übungswehen“ sein. Am Abend noch zum Schwangerschaftsschwimmen nach Den Helder, danach nach Hause in die Badewanne und ganz kurz geschlafen und dann nach ich glaube eineinhalb Stunden war Constantin geboren.


Ich schaue auf die Uhr und es ist genau 01:26. 

Alles Gute zu Geburtstag mein liebes Kind! 

Du bist gerade im Träumeland unterwegs und gewinnst jeden Preis, kannst das ganze Einmaleins, ohne zu üben und liest die längsten Bücher in Windeseile und auch noch vor Publikum. Schaffst es einen dreifachen Salto ins Wasser und die schwierigsten Kunststücke mit deinem BMX. 


Wir werden dich feiern, den ganzen Tag lang bis dir deine schönen Augen wieder zufallen. 


Ich wünsche dir das Glück guter Freundschaften, dass du dein warmes und gutes Herz dein Leben lang bewahren kannst. Du immer die Möglichkeit haben wirst dich an deinen Talenten zu erfreuen und sie zu benützen. Verständnis und ganz viel Liebe und dass du dir am nächsten bleibst und du dich nicht für andere verbiegst.


Schon lange nenne ich dich nicht mehr Pünktchen und du dich nicht mehr Titi und in diesen 10 Jahren ist so vieles passiert. Umzüge, deine frühe Bekanntschaft mit der Brandwundenabteilung in Beverwijk. Viele Wienbesuche und in dein so geliebtes Frankreich. Weißt du noch? „Wenn ich 10 bin dann möchte ich Französisch lernen!“ Beim Motorradfahren kann es dir nicht schnell genug gehen und beim Mitschrauben an den schnellen Rädern bist du immer sehr vorsichtig und helfend an der Seite von Meneer van Duin. Fast täglich übst du an neuen Sprüngen denn ein nächstes Ziel ist es wie die Profis von Dach zu Dach zu springen und Mauern hochzulaufen. Wie Ereignisreich doch unser Leben mit Dir ist. 

Ich bin gespannt, was die nächsten Jahre bringen werden!

Alles Gute zum Geburtstag mein lieber Constantin!


Montag, 2. November 2020

Erinnerungen, an die, ...


... die nicht mehr unter uns sind!

Ein Radiointerview mit Barbara Pachl-Eberhardt, hat mich gestern den ganzen Tag zum Nachdenken gebracht und so manche Erinnerungen lebendig werden lassen. Ich mag ihre Stimme und ihre Art Worte zu finden für Gefühle und Zustände die schwer in Worte zu kleiden sind. Gerne würde ich diese Frau einmal kennenlernen.

Ich kann mich an mein allererstes Allerheiligen erinnern, damals wusste ich natürlich nicht, dass es das gibt, aber an die Kerze die im Fenster stand und  an meinen verstorbenen Großvater erinnerte. Meine Mutter hat diesen christlichen Brauch sehr ernst genommen. Da ihr Vater weit weg von uns begraben lag, in ihrer Heimat, waren diese Kerzen sehr wichtig. Zum Geburtstag und Sterbetag wurden sie wieder angezündet und wenn sie sich recht nach ihm sehnte. 


Ich zündete die erste Kerze, im Gedenken an die Verstorbenen die uns lieb sind, an, nachdem meine Mutter verstorben war. Kurz darauf für mein ungeborenes Kind und danach einige mehr für all die Kleinen die im Himmel auf mich warten.

Gestern hat es mich recht gepackt und wenn immer es mich packt, dann werde ich still und suche die Stille und das Alleinsein. Mein Kopf und mein Herz sind dann voll.

Mein Großvater Michály Fehér,  der mir mit seinen großen waren Händen so gut in Erinnerung ist. Seine tiefe Stimme und sein Schnurbart der immer gekitzelt hat, wenn er mir die Wange küsste. Der mich in einer Sommernacht aus meinem Federbett holte, fest eingehüllt in meine Decke und mich in den Schweinestall trug, damit ich die Geburt der vielen kleinen Ferkelchen beobachten konnte. Fest umarmt und auf seinem Schoß sitzend habe dieses Wunder beobachtet. Als die Nachricht kam, dass er verstorben ist, war ich 5 1/2, meine Mutter weinte bitterlich und ich weiß, dass ich mich auf das Bett stellte sie umarmte und zu ihr sagte: " Anyukam weine nicht, wir werden ihn wiedersehen!" Sie hob ihren Kopf und lächelte mich an. Dieses wunderschöne Lächeln, dieser noch schöneren Frau.


Meine Großmutter Verona Fehér, geb. Vörös, starb viele Jahre später und wie anders waren unsere Besuche in der Heimat meiner Mutter ohne meinen Großvater. Meine Großmutter, hatte eine harte Schale mit einem sehr weichen Kern. Ich glaube das Lächeln hatte meine Mutter von ihr geerbt und ich von ihr. Sie liebte Rosen und als ich einmal mich im Werfen übte mit ihren Tomaten aus dem Vorgarten, versohlte sie mir den Hintern. Das werde ich nicht vergessen. Meine Mutter lachte über meine Aktion und meine Großmutter ging sicher, dass ich so etwas nie wieder tun werde. Und so war es auch! Ihren Tod wünsche ich mir auch, wenn man sich etwas wünschen darf. Sie stand mitten in der Nacht auf, ging eine Runde in ihrem Hof und schien sich zu verabschieden, Danach kuschelte sie sich in ihr Bett und starb im Laufe der Nacht.

Mein Großvater und meine Großmutter besuchten meine Mutter manchmal in Träumen, wenn es wichtige Entscheidungen gab, oder wenn es wichtige Dokumente gab die gefunden werden mussten. Diese Geschichten liebte ich, weil ich jedes mal spürte und wusste, dass es wirklich so war.


Mein Opa Josef Kutrovatz, starb nur ein paar Wochen vor meiner Mutter. Auch daran erinnere ich mich sehr gut, denn ich war gerade in großer Sorge um meine erstgeborene Tochter, die mit einem Herzfehler geboren wurde. Mein Opa, war ein sehr lustiger Mann, immer mit einem pfeifen oder zwitschern auf den Lippen. Er sang die lustigen Lieder und veränderte den Text wie es ihm gerade gefiel. Er war immer in der kleinen Küche zu finden, konnte herrlich Kochen und machte die besten Butterbrote. Immer wenn ich in die Küche kam, fragte er: " Na, magst ein Opa-Butterbrot, oder ein Schmalzbrot?" Das waren die Besten! Er liebte es auf ein Glaser'l in sein Stamm-Wirtshaus zu gehen nur ein paar Ecken weiter. Ich mochte ihn sehr gerne und manchmal hör ich ihn zwitschern in der Küche zu seinem Lieblingsradiosender.


Die nächste war leider meine Anyukam. Durch ihren Tod hatte ich meine beste Freundin verloren. Ihr Tod kam absolut unerwartet und irgendwie auch nicht. 3 Tage vor ihrem Tod auf einem Ausflug nach Ungarn, hatte sie mir all' ihre Wünsche erzählt, besonders war meine jüngste Schwester betrifft. Das Gespräch war schwer und ich hatte keine Lust ein so seriöses Gespräch zu führen an einem Tag, an einem so schönen sonnigen Tag. Doch sie ließ nicht locker und wiederholte sich ein paar mal. Erst als ich ihr versprach, dass ich es so tun werde  war sie beruhigt. Meine letzten Worte die ich damals am Ende des Gespräches zu ihr sagte hallen immer wieder in meinen Gedanken wieder. "Anyukam, Du wirst noch auf Annemaries Hochzeit tanzen, mach Dir  keine Sorgen!" 3 Tage später war sie tot. So ganz einfach durch einen Aneurysma im Gehirn aus dem Leben gerissen. Und ich habe all ihre Wünsche erfüllt und erfülle sie noch immer. 

In der Trauer von damals war es ein großes Glück wieder ein Kind zu erwarten, doch leider hatte dieses Kind keine Chance und starb im Laufe der Schwangerschaft. Ich erinnere mich an all die Dialoge die ich mit diesem Kind führte und auf die Stunden in denen ich wartete, dass es meinen Körper verlies. An das Waschen des kleinen Mädchens und betten in eine kleine gelbe Schachtel die meiner Mutter gehörte. Einen ganzen Winter konnte ich mich von diesem kleinen Wesen nicht trennen und der Schnee bedeckte die Schachtel vor meinem Fenster. Als der Frühling kam und der Boden nicht mehr so hart war legte ich sie ins Grab meiner Mutter und pflanzte Rosen zur Erinnerung an diesen kleine Mädchen. 2 Jahre später pflanzte ich wieder Rosen. Und 10 Jahre später wieder, allerdings in den Niederlanden. Diese Rosen blühen  jedes Jahr einmal und das genau an dem Tag oder einen davor oder nach dem Tag meiner Fehlgeburt. Sehr eigenartig. Um dieses Kind habe ich sehr lange getrauert, sehr lange. Das letzte Kind, dass ich verlor strich ich aus meinen Gedanken, pflanzte keine Rosen und wollte auch nicht darüber sprechen, oder denken. Bis ich verstand, das es ein Segen war.  Ich glaube, dass ich eines Tages alle diese kleinen Geschöpfe wiedersehen werde, auch wenn ich sie nicht großziehen durfte. Doch manchmal in meinen Träumen sind sie so lebendig.


Meine Oma, Aloisa Kutrovatz, geborene Petersell, verließ uns vor einigen Jahren. Ich lebte schon in den Niederlanden und kurz vor ihren Tod konnte ich sie noch einmal besuchen. Damals wusste ich, dass es das letzte mal sein wird. Sie war mir sehr ans herz gewachsen in den letzten Jahren ihres Lebens und auch oft eine Quelle des Rates. Die besten Gespräche mit meiner Oma hatte ich nach dem Tod meiner Mutter. Oma hatte eine scharfe, ehrliche Zunge und ein liebevolles, gutes Herz. Diese Kombination ist nicht so einfach zu durchschauen. Sie war es die mich in die Handarbeit eingeführt hat. Von ihr habe ich Häkeln, Stricken und Sticken gelernt und je älter ich werde desto mehr liebe ich es wieder zu Stricken und seit einigen Wochen häkel ich an einem Geschenk. Wenn ich so für mich bin und die Wolle durch meine Finger gleitet denke ich an meine Oma. Dann ist sie mir so nahe wie manchmal als Kind wenn sie zu Besuch kam. 


Auch denke ich an meine Ur-Großmutter Anna Duimovits, geb. Petersell, die so herrliche Eintropfsuppe machte und auch Hustensaft von Tannenspitzen machte. Die mich, wenn ich zu Besuch in Sulz bei Güssing war immer mit zur Kirche nahm. Mir das beten lehrte und wie Wichtig es ist die Wahrheit zu sagen. Auf ihrem Schoß im Schaukelstuhl sang sie mir alle Kinderlieder vor die sie kannte und so sangen wir nach einiger Zeit zusammen. Da wir in Wien im selbem Haus wohnten, bis ich 6 war, war das immer wieder wunderschön. 

Auch erinnere ich mich an meine Tanten, die Schwestern meine Mutter und die Frau meines Onkels, die leider auch schon von uns gegangen sind. Und so viele liebe Freunde und Freundinnen die schon in ein anderes Leben geglitten sind. Und so gibt es viele Geschichten von denen die wir lieben und die uns wichtig sind

Gestern bei Tisch zum Abendessen habe ich Kerzen für die Eltern meines Mannes angezündet und Meneer van Duin hat einige Geschichten über seinen Vater Cor van Duin und seine Mutter Irma van Duin geb. Marchand erzählt. Wir haben über so manche lustige Anekdoten gelacht. In dem Haus zu wohnen das mein Schwiegervater ausgesucht hat und in dem meine Schwiegermutter verstarb ist etwas ganz besonders. Ich bin sehr dankbar, dass wir diese Möglichkeit haben und manchmal sind sie sehr nahe. Meine Schwiegermutter liebte Rosen und der Garten trägt ihre Handschrift.


Doch zuletzt nicht zu vergessen, Kathleen van Duin, die Mutter meines zweiten Sohnes und die erste Frau meines Meneer van Duin. Eine ganz besondere Frau, die in ihren Töchtern und ihrem Sohn weiterlebt. Eine Frau mit vielen Talenten und Fähigkeiten und die Meneer van Duin von der unendlichen Tiefe ihres Herzen liebte, aber leider auch viel zu früh gehen musste. Ich habe sie nie kennengelernt und trotzdem lebe ich mit ihr. 

Durch meinen Glauben an Jesus Christus und die Wiederauferstehung bin ich davon überzeugt, dass dieser Abschied, den der Tod bringt, nur für eine gewisse Zeit ist. Und wir uns eines Tages, wann immer der sein wird, Wiedersehen.